Essen. Deutschland ist raus bei der WM – auch wegen eines umstrittenen Treffers der Japaner. Auch Schiedsrichter Ittrich zweifelt.
War der Ball vor dem 2:1 von Japan gegen Spanien im Aus oder nicht? Es ist das Aufreger-Thema rund um das Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Katar abseits der eigenen fußballerischen Unzulänglichkeiten. Kurz bevor Ao Tanaka vom Zweitligisten Fortuna Düsseldorf in der 53. Minute das zweite Tor für Japan machte, das den Asiaten sogar den Gruppensieg einbrachte, hatte Kaoru Mitoma den Ball vermeintlich erst hinter der Grundlinie vors Tor gebracht.
Der Videobeweis bestätigte aber: Der Ball war nicht im Aus, Schiedsrichter Victor Gomes aus Südafrika gab das Tor. Und die deutschen Fans fühlen sich seitdem an Wembley 1966 erinnert.
Tanaka über Tor: "Hätte Schiedsrichter den Ball aus gegeben, hätte ich es akzeptiert"
Während damals im WM-Finale alle sich einig waren, dass der Schuss des Engländers Geoff Hurst im WM-Finale gegen Deutschland nicht vollständig hinter der Linie war, gaben die Zeitlupen und Standbilder keinen klaren Aufschluss. Japan-Torschütze Ao Tanaka konnte auch nicht hundertprozentig sagen, ob der Ball nun im Aus war oder nicht. „Für mich war er halb aus, aber so richtig konnte ich es nicht sehen“, so der 24.Jährige. „Wenn er ihn aus gegeben hätte und das Tor nicht gezählt hätte, hätte ich es akzeptiert und wäre nicht enttäuscht gewesen.“
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Auch die Experten waren sich nicht sicher: „Deswegen brauchen wir einen bildlichen Beweis. Den hat man aufgrund der Goal-Line-Kamera“, sagte Pattrick Ittrich. Der Hamburger Bundesliga-Schiedsrichter ist für Magenta TV während der WM als Experte tätig und sagte zum 2:1 der Japaner: „Es gibt noch diverse andere Kameras in den Stadien, um das zu überprüfen. Anscheinend hat man diesen bildlichen Beweis gefunden, dass der Ball nicht im Aus war."
Am Ende war es Glück für Tanaka und sein Team. Auch ARD-Expertin Almuth Schult befand: „Das ist eine Millimeter-Entscheidung. Wenn ich das so sehe, würde ich sagen: Das ist okay.“