Lusail. Beim WM-Spiel Portugal - Uruguay hat ein Flitzer mit einer Regenbogen-Fahne für Wirbel gesorgt. Am Tag danach gibt es Entwarnung.
Ein Fußball-Fan ist am Montagabend während des WM-Spiels zwischen Portugal und Uruguay mit einer Fahne in Regenbogenfarben auf das Feld gelaufen, um damit wohl ein Zeichen gegen die umstrittene Austragung in Katar zu setzen. Er trug zudem ein Tshirt mit einem Superman-Emblen und zwei politischen Botschaften. "Rettet die Ukraine" stand auf der Vorderseite, auf dem Rücken des Mannes war die Aufschrift "Respekt für iranische Frauen" zu lesen. Die Partie wurde kurz unterbrochen, dann aber fortgesetzt, nachdem der Mann von den Sicherheitskräften gestellt wurde.
Regenbogen-Flitzer: ARD-Kommentator Tom Bartels kritisiert fehlende TV-Bilder
Der iranische Schiedsrichter Alireza Faghani legte die Fahne vor einer Werbebande ab, dann schnappte sie sich ein Ordner und brachte sie durch denselben Ausgang aus dem Innenraum, durch den auch der Fan geführt wurde. ARD-Kommentator Tom Bartels kritisierte, dass die Szene im Fernsehen nicht gezeigt wurde. Der Flitzer war nur kurz zu sehen, anschließend der Schiedsrichter mit der Flagge in der Hand. "Lasst den Mann doch sein Zeichen setzen. Hat die Fifa sowas wirklich nötig?", sagte Bartels. Bei internationalen Spielen ist jedoch üblich, dass Flitzer von den Kameras nicht gezeigt werden, um ihnen keine große Bühne zu geben. Registriert wurde dieser Protest in Lusail aber doch. Im Internet erhielt der Mann viel Zuspruch für seine Aktion.
Wie geht es dem Mann am Tag danach? Die Antwort gab Mario Ferri am frühen Nachmittag selbst: „Ich bin frei“. Rechtliche Konsequenzen müsse er nicht befürchten, schrieb er bei Instagram.
Portugals Ruben Neves (25)hatte sich nach dem Spiel um den WM-Flitzer gesorgt: „Ich hoffe, dem Jungen passiert nichts. Wir alle haben seine Botschaft verstanden, die ganze Welt hat sie verstanden“, sagte Neves nach dem 2:0 (0:0) gegen Uruguay.
In der Mixed Zone im Lusail-Stadion auf das Thema angesprochen, wurde Neves von einem Mitarbeiter des Weltverbandes FIFA etwas ins Ohr geflüstert.
"One-Love"-Binde: Fifa drohte bei der WM mit Strafen
Zuletzt hatte das Verbot der bunten „One Love“-Binde durch den Weltverband FIFA für Diskussionen gesorgt. Unter anderem Deutschlands Kapitän Manuel Neuer wollte die Binde tragen, um für Solidarität und Vielfalt zu werben. Die FIFA sprach ein Verbot aus und drohte mit Strafen. Katar wird wegen fehlender Rechte für Frauen und Personen der LGBTQ-Gemeinschaft kritisiert.