Doha. In der Debatte um die „One Love“-Binde ist eine Entscheidung gefallen: Sieben Verbände, auch der DFB, verzichten – aus Angst vor Sanktionen.
Entscheidung kurz vor dem ersten Spiel: Nach heißen Diskussionen erklärten sieben Verbände, dass ihre Kapitäne bei der Fußball-WM in Katar doch nicht die "One Love"-Kapitänsbinde tragen. Darunter ist auch der DFB. Die anderen Verbände sind England, Wales, Belgien, Dänemark, die Schweiz und die Niederlande. Der Grund ist die Ansage der Fifa, dass für die Kapitäne Sanktionen drohen, wenn sie die Binde tragen – zum Beispiel wäre das mit einer Gelben Karte möglich.
Am Tag des WM-Auftakts hatte die Uefa-Arbeitsgruppe noch getagt. „Es war in der Tat eine kontroverse Debatte. Die Fifa hat auf ihre Regularien verwiesen und dass sie die Binden festlegt“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf im ZDF-Interview: „Wir haben aber mit langem Vorlauf vor Monaten die Fifa darauf hingewiesen, dass wir damit auflaufen möchten.“
One-Love-Binde bei der WM 2022 in Katar: Doch nicht Gelb für Neuer
Englands Stürmerstar Harry Kane hatte noch angekündigt, die Three Lions im Chalifa International Stadion von Al-Rajjan mit der mehrfarbigen One-Love-Kapitänsbinde aufs Feld führen zu wollen.
Lesen Sie auch: Katars Fans "flüchten" aus dem Stadion - und ernten Spott
„Ich finde gut, dass wir zusammen ein Statement setzen können“, sagte DFB-Kapitän Manuel Neuer noch am Freitag: „Wir werden versuchen, das durchzusetzen und zu vertreten.“ Nun folgt der Verzicht.
Der niederländische Verband erklärte: "Dass die Fifa uns auf dem Platz bestrafen will, ist einmalig und geht gegen den Geist des Sports, der Millionen verbindet. Wir stehen zur One-Love-Botschaft und werden diese weiter verbreiten, aber unsere oberste Priorität ist es, Spiele zu gewinnen. Da möchte man nicht, dass der Kapitän das Spiel mit einer Gelben Karte beginnt.
Die Fifa hatte erst am Freitag eigene neue Kapitänsbinden vorgestellt - zwei Tage vor dem Eröffnungsspiel (fs/dpa)