München. TV-Bilder legen nahe, dass BVB-Profi Bellingham sich im Spiel gegen Deutschland auf den Rasen erbrach. Der Engländer widerspricht.

Als Jude Bellingham kurz nach Mitternacht die Münchener Arena verließ, war dem englischen Nationalspieler nichts anzumerken. Der 19-Jährige wirkte zwar etwas schlapp, was ja auch kein Wunder ist nach einer langen Saison mitdem Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund und dem zweiten Länderspiel innerhalb von drei Tagen – das mit einem 1:1 gegen Deutschland geendet hatte.

Bellingham hatte nicht in der Startelf gestanden – war dann aber schon in der 14. Minute für den verletzten Kalvin Phillips gekommen. Und in der Nachspielzeit kam dann eine Szene, sie im Netz für ein wenig Aufregung sorgen sollte: Bellingham sprintete über den Platz, blieb dann stehen, als der Ball ins Aus rollte, beugte sich vor – und spuckte eine große Menge Flüssigkeit auf den Rasen.

Bellingham reagiert überrascht

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Hatte der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund etwa auf den Rasen erbrochen? Das zumindest schienen die Bilder nahezulegen. Bellingham selbst widersprach allerdings, als er von dieser Redaktion beim Verlassen des Stadions auf die Szene angesprochen wurde. Auf die Frage, wie es dem Magen gehe, reagierte er überrascht. „Das war nur etwas Saft“, sagte er dann noch – und verschwand in Richtung Mannschaftsbus.

In den 90 Minuten zuvor hatte der junge Engländer allerdings wieder seinen sportlichen Beweis unter Wert gestellt: Bellingham eroberte unter den England-Spielern die meisten Bälle, brachte die meisten langen Pässe an den Mann und gewann die meisten Zweikämpfe. Und all das, obwohl er in der englischen U21 noch der jüngste Profi wäre.

Aber Bellingham ging ja schon in der abgelaufenen Saison in Dortmund oft voraus, in Sachen Leistung ebenso wie in Sachen Leidenschaft. Auch bei der Nationalmannschaft wird sein Status immer bedeutender, auch wenn er nur von der Bank kam. Die BVB-Verantwortlichen allerdings hätten vielleicht lieber gesehen, wenn es etwas weniger Einsatzzeit gegen Deutschland gewesen wäre. Bellingham hatte ja schon beim 0:1 gegen Ungarn durchgespielt und zählt zu den BVB-Profis mit den meisten Einsatzzeiten – wenig verwunderlich bei einem, der so früh schon derart unverzichtbar ist.