Wattenscheid. Oliver Ruhnert ist nicht nur Manager von Union Berlin, sondern auch Schiedsrichter. In Wattenscheid stand er am Sonntag an der Seitenlinie.

Überraschender Besuch: Oliver Ruhnert, Geschäftsführer Sport des 1. FC Union Berlin, stand am Sonntag an der Seitenlinie. Jedoch nicht, um ein Spiel der "Eisernen" zu verfolgen, sondern um selbst in der Verantwortung zu stehen - als Linienrichter in der Oberliga-Westfalen-Begegnung zwischen der SG Wattenscheid 09 und dem FC Gütersloh, das die Ostwestfalen mit 1:0 gewannen.

"Ich stehe nicht im Mittelpunkt, sondern die Mannschaften. Das ist die Basis, das ist der Ursprung des Fußballs", erklärt der 50-jährige Bundesliga-Manager seinen Einsatz in der Oberliga gegenüber der "BZ" und der "Bild".

Ruhnert und seine Schiedsrichter-Kollegen kommen aus Iserlohn

Jörn Schäfer (30) und Fatih Bayrak (28) leiteten mit dem prominenten Linienrichter aus der Bundesliga die Partie in Wattenscheid. Sie kommen alle aus Iserlohn, kennen sich schon lange. Ruhnert: "Mit Jörn Schäfer habe ich in der Landesliga angefangen."

Und wie hat sich der Bundesliga-Manager an der Seitenlinie verkauft? "Sehr gut, wie ich finde. Seine Ausstrahlung, die Kommunikation, das war alles astrein. Man hat gemerkt, dass er eine Persönlichkeit und vom Fach ist. Er hat seine Sache hervorragend gemacht", lobt Christian Britscho, Trainer der unterlegenen SG Wattenscheid 09, gegenüber dieser Redaktion.

Fans feiern Ruhnert mit Sprechchören

Und auch die 1209 Fans im Stadion an der Lohrheide hatten viel Lob für den ehemaligen Chef der Schalker Knappenschmiede - dort war er von 2011 bis 2017 als Leiter tätig - übrig. Mit "Oliver-Ruhnert"-Sprechchören und "Eisern-Union"-Rufen feierten sie den fußballverrückten Iserlohner, der auch als Hauptschiedsrichter bis zur Bezirksliga pfeifen kann. Und das alles für nur 50 Euro.