Darmstadt. Der Hamburger SV hat sich aus dem Aufstiegskampf der 2. Bundesliga verabschiedet. Der SV Darmstadt 98 ist vorerst wieder Tabellenführer.

Darmstadt 98 hat im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga von den absoluten Spitzenteams vorgelegt und zunächst wieder die Tabellenführung erobert. Die Lilien gewannen zu Hause gegen Holstein Kiel mit 3:1 (2:0).

Matthias Bader (10.) erzielte vor 13.400 Fans das Führungstor für die Hessen, die 51 Punkte auf dem Konto haben. Aaron Seydel (45.) erhöhte kurz vor dem Pausenpfiff auf Vorarbeit von Bader auf 2:0 für die Gastgeber.

Kwasi Okyere Wriedt (49.) gelang das Anschlusstor für die Kieler, doch Braydon Manu (50.) stellte im Gegenzug den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Nach einer Stunde parierte Darmstadts Keeper Marcel Schuhen einen von Alexander Mühling getretenen Foulelfmeter, den der Schlussmann mit einer verunglückten Faustabwehr selbst verursacht hatte.

Aufgrund der besseren Tordifferenz schob sich Darmstadt am bisherigen Spitzenreiter FC St. Pauli vorbei, der am Samstagabend (20.30 Uhr/Sky und Sport1) bei Hansa Rostock gastiert und wieder den ersten Rang übernehmen kann.

Darmstadt bestimmte nach der raschen Führung das Spielgeschehen, und hätte schon früher 2:0 in Führung gehen können. Mathias Honsak (22.) setzte den Ball aber freistehend über das Tor, Marvin Mehlem (30.) traf nur den Pfosten. Den Norddeutschen fiel wenig ein, wirkten nicht mutig und ideenreich genug.

HSV verliert den Aufstieg aus den Augen

Dem Hamburger SV geht im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga die Luft aus. Das Team von Trainer Tim Walter unterlag dem SC Paderborn im heimischen Volkspark nach einem bösen Fehlstart 1:2 (0:1) und verliert nach fünf Punktspielen ohne Sieg in Folge das große Ziel aus den Augen. Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt schon neun Punkte.

Dennis Srbeny (1.) schockierte die Rothosen nach nur 47 Sekunden mit einem Traumtor, für den HSV war es der schnellste Gegentreffer der Zweitliga-Geschichte. Nach der Pause vergab Robert Glatzel bei einem Foulelfmeter die große Chance zum Ausgleich (57.), ehe Srbeny vor 27.136 Zuschauern erneut zuschlug (61.). Der Anschluss durch Giorgi Tschakwetadse (90.+3) kam zu spät.

Die Norddeutschen setzten damit einen kuriosen Fluch fort: Auch im vierten Zweitligajahr wartet der HSV weiter auf einen Sieg im Monat April.

Bei der Rückkehr der organisierten Fanszene auf die Nordtribüne erhielt die Stimmung einen schnellen Dämpfer: Bakery Jatta verlor den Ball im Mittelfeld, Srbeny schaltete schnell und traf mit einem Schlenzer aus 40 Metern über den verdutzten Schlussmann Daniel Heuer Fernandes hinweg ins Tor.

Der Pokal-Halbfinalist aus Hamburg berappelte sich zwar schnell, nutzte sein Übergewicht im Mittelfeld aber viel zu selten. Daran änderte sich auch nach der Pause wenig, Glatzel scheiterte bei einem Strafstoß an Torhüter Jannik Huth. Fast im Gegenzug erhöhte Srbeny. Der HSV kam zweimal zum vermeintlichen Anschlusstor, beide Treffer zählten wegen einer Abseitsstellung aber nicht.

Weiter geht es für Hamburg schon am Dienstag mit dem Nachholspiel gegen Erzgebirge Aue.

(sid)