Amsterdam. Flick sieht keinen Sieg, aber ein gutes Spiel seiner Mannschaft. Müller trifft fürs DFB-Team, das in den Niederlanden großes Glück hat.
Hansi Flick kann erstmals ein Spiel als Bundestrainer nicht gewinnen. Das DFB-Team spielt 1:1 gegen die Niederlande. Die deutschen Spieler in der Einzelkritik.
Manuel Neuer: Erstaunlich selten gefordert – musste mehr Spielaufbau mit den Füßen als Torwartspiel mit den Händen betreiben. Machtlos beim Gegentor (68.). Note: 3
Thilo Kehrer (bis 80.): Neunter Startelf-Einsatz im neunten Spiel unter Flick – der Defensivallrounder ist aktuell gesetzt. Leider wirken seine Vorstöße auch zu oft wie die eines gesetzten Herrn. Was aber zunächst wie ein tumbes Foul im eigenen Strafraum aussah, entpuppte sich als große Rettungstat (71.).Note: 3
Antonio Rüdiger: Lange ein souveräner Auftritt des Abwehrchefs. Dann aber kam er beim 1:1 einen halben Schritt zu spät (68.) und ließ sich vor dem vermeintlichen Elfmeter zum 1:2 aus der Position ziehen (71.). Note: 2,5
Nico Schlotterbeck: Nach dem Debüt gegen Israel durfte er sich gleich auch gegen einen deutlich stärkeren Gegner versuchen. Zeigte sich meist als Herr der Lage – obwohl man dann und wann merkte, dass er noch lernen muss. Note: 2,5
David Raum: Zahlte Lehrgeld. Der Linksverteidiger hätte dennoch das 2:0 vorbereiten müssen, übersah aber den völlig freien Werner (48.). Hinten verlor er vor dem 1:1 den entscheidenden Zweikampf (68.). Note: 3,5
Ilkay Gündogan: Zählt vom Alter zu den gesetzteren Herren in der deutschen Mannschaft, setzte aber keine Akzente. Vorne unauffällig – und hinten ermöglichte er eine Großchance, weil er Depay aufdrehen und den Steilpass spielen ließ (35.). Note: 4
Jamal Musiala (bis 69.): Bundestrainer Flick testete ihn im defensiven Mittelfeld. Eroberte mit klugem Stellungsspiel zahlreiche Bälle, riss mit kleinen Bewegungen große Räume beim Gegner auf und war wesentlich verantwortlich für den Treffer zum 1:0 (45.). Mit gerade einmal 19 schon ein außergewöhnlicher Spieler. Note: 1,5
Kai Havertz (bis 69.): Ackerte und rackerte vorne, hatte aber keine prägenden Momente im Offensivspiel. Note: 3,5
Thomas Müller: Stand nach 45 Minuten da, wo ein Torjäger stehen muss und ein Müller folglich steht und jagte den Abpraller humorlos zum 1:0 ins Tor. Zeigte nicht nur da seine Raumdeuter-Qualitäten. Note: 2
Leroy Sané: Ließ seine tolle Technik und seine schnellen Haken immer wieder aufblitzen, war aber auch schlampig im Passspiel und verschenkte zu viele Bälle. Note: 3
Timo Werner (bis 80.): Leistete im Pressing enorme Fleißarbeit, lief selbst oft ins Abseits – leitete aber mit klugem Pass auf Musiala das 1:0 ein (45.). Er selbst kam viel zu selten zu Abschlüssen. Note: 3
Florian Neuhaus (ab 69.): Kam für Musiala und spielte zu kurz, um noch bewertet zu werden. Ohne Note
Julian Brandt (ab 69.): Kam für Havertz. Ohne Note
Benjamin Henrichs (ab 80.): Kam für Kehrer. Ohne Note
Lukas Nmecha (ab 80.): Kam für Werner. Ohne Note
Julian Draxler (ab 90.): Kam für Sané. Ohne Note
Christian Günter (ab 90.): Kam für Raum. Ohne Note