Hertha BSC wankt dem Abstieg entgegen. Gladbach wirkt ratlos. Der VfL Bochum muss noch zittern – und darf träumen. Der Kommentar.

Die Probleme des FC Bayern möchten andere Klubs haben. Seit der Blamage in Bochum ist der deutsche Rekordmeister aus dem Tritt gekommen. Die heraufbeschworene Antwort im Champions-League-Achtelfinale gegen Salzburg blieb aus, der sonst so dominante Klub wirkt angreifbar. Aber: Es ist jammern auf hohem Niveau. In der Bundesliga hat der FC Bayern einen gemütlichen Vorsprung an der Spitze, am Dienstag kann er im Rückspiel gegen Salzburg ins Viertelfinale einziehen. Schau’n mer mal.

Woanders sind die sportlichen Krisen eklatanter. In Stuttgart standen sich gleich zwei Problem-Klubs gegenüber. Die Stuttgarter, auf den vorletzten Platz abgestürzt, und die Gladbacher, die ihren Ansprüchen weit hinterherlaufen und sich plötzlich im Abstiegskampf wiederfinden. Der VfB drehte dann ein 0:2 in einen 3:2-Sieg. Danach lagen sich die Stuttgarter in den Armen, schöpften wieder Hoffnung. Während auf Gladbacher Seite die Ratlosigkeit aus den Gesichtern sprach.

Bundesliga droht weiteres Gründungsmitglied zu verlieren

In Berlin hingegen scheint nicht mal das Wort Ratlosigkeit zu genügen, um die Situation zu beschreiben. Der „Big City Club“ mit dem vielen Geld wankt leblos dem Abstieg entgegen. Gegen den Tabellenzehnten Eintracht Frankfurt gab es die nächste Selbstoffenbarung. Die Liga droht ein weiteres Gründungsmitglied zu verlieren.

Ein anderer traditionsreicher Verein könnte ihr dafür erhalten bleiben. Der VfL Bochum schreitet mit großen Schritten auf den Klassenerhalt zu. Nach dem 2:1-Sieg gegen Schlusslicht Greuther Fürth hat der einst „unabsteigbare“ VfL schon 32 Punkte. So viele reichten in den vergangenen Jahren mindestens für die Relegation.

VfL Bochum muss zittern – und darf träumen

Der VfL Bochum verdeutlicht, wie eng die Liga beinander ist. Neun Punkte sind es bis zum Relegationsplatz – und acht bis zu den Europapokalplätzen. Sicher fühlen darf sich der VfL nicht – träumen dürfte er theoretisch auch. Die von vielen befürchtete Langeweile in der Liga wird es zumindest in der unteren Tabellenhälfte nicht geben. Alles läuft auf ein packendes Finale hinaus – mit vielen Tränen.