Paderborn. Werder Bremen bleibt die Mannschaft der Stunde der 2. Bundesliga. Beim SC Paderborn gelang durch einen 4:3-Sieg der fünfte Erfolg in Serie.

Die Siegesserie von Erstliga-Absteiger Werder Bremen unter dem neuen Trainer Ole Werner geht immer weiter. Beim SC Paderborn kamen die Hanseaten in einem spektakulären Spiel zu einem 4:3 (1:2), es war der fünfte Sieg in Folge. Schalke 04 steht damit vor dem Auswärtsspiel bei Erzgebirge Aue am Samstagabend (20.30 Uhr/Sport1) weiter unter Druck.

Ömer Toprak (87.) erzielte das Siegtor für die Gäste, aber vor allem Paderborns Felix Platte sorgte mit einem Schuss aus 45 Metern zum zwischenzeitlichen 3:1 für Aufsehen (56.).

Beide Teams lieferten sich einen überaus ansehnlichen offenen Schlagabtausch. In der 68. Minute wurde ein vermeintlicher Treffer von Platte zum 4:3 nach einem vorausgegangenen Foulspiel nach Videobeweis wieder zurückgenommen. Ein Tor von Bremens Marvin Ducksch zum 4:3 wurde nach Videostudium ebenfalls nicht anerkannt (74.).

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Der aus Hannover verpflichtete Florent Muslija (15., Foulelfmeter) hatte die Ostwestfalen in Führung gebracht, nachdem zuvor Werder-Keeper Jiri Pavlenka den zunächst von Sven Michel ausgeführten Strafstoß abgewehrt hatte. Bremens Abwehrspieler Marco Friedl war dabei zu früh in den Strafraum gelaufen.

In der 35. Minute markierte Ducksch mit einer feinen Einzelleistung den Ausgleich für die Gäste. Muslija brachte die Hausherren mit einem Kunstschuss (38.) erneut in Führung. Die Bremer Abwehr wirkte nicht präsent genug und konnte den Abschluss nicht verhindern. Romano Schmidt (59.) gelang das 2:3 für die Norddeutschen, Niclas Füllkrug (66.) schoss das 3:3.

In der 22. Minute hatte Ducksch scheinbar schon den 1:1-Ausgleich erzielt, doch Füllkrug stand zuvor im Abseits. Nur eine Minute später hatte Platte mit einem Kopfball an den rechten Pfosten Pech. Die Bremer Abwehr machte dabei nicht den besten Eindruck und konnte sich glücklich schätzen, nicht 0:2 in Rückstand zu liegen. In der 37. Minute parierte Pavlenka glänzend einen Michel-Schuss und wehrte zur Ecke ab.

Das Hinspiel hatten die Bremer am 15. August 2021 mit 1:4 gegen den SCP verloren. Es war eines der schwächsten Spiele der Werderaner in dieser Saison gewesen.

Darmstadt übernimmt die Tabellenführung

Der SV Darmstadt 98 hat nach einem dominanten Auftritt beim Tabellenletzten FC Ingolstadt die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga übernommen. Die Hessen siegten am Samstag im zuschauerlosen Audi Sportpark mit 2:0 (1:0). Sie zogen mit 39 Punkten am FC St. Pauli vorbei. Tim Skarke mit einem Traumtor (15. Minute) und der eingewechselte Aaron Seydel (82.) erzielten die Tore für die Gäste, die noch deutlich höher hätten gewinnen können.

Der im Winter runderneuerte FCI bleibt mit nur zehn Zählern erster Abstiegskandidat. Bei den Schanzern lief wie beim 1:6 im Hinspiel wenig zusammen. Der mazedonische Neuzugang Visar Musliu konnte wegen der fehlenden Spielberechtigung nach der kurzfristigen Verpflichtung noch nicht die Abwehr verstärken. Zur Pause musste auch noch die neue Nummer 1, Dejan Stojanovic, wegen einer Verletzung durch Robert Jendrusch ersetzt werden. Der Ersatztorwart patzte beim 0:2.

Auf dem Platz war über 90 Minuten ein Klassenunterschied zu sehen. Der FCI begann mutig mit einem guten Freistoß von Florian Pick (11.). Aber dann kam Darmstadt: Skarke traf nach einer Flanke von Matthias Bader volley aus spitzem Winkel. Es folgten Großchancen für ein rasches 2:0. Luca Pfeiffer zielte nach Vorlage von Skarke neben das Tor (22.). Tobias Kempe schoss einen Freistoß an die Latte (36.). Nach der Pause bäumte sich Ingolstadt auf, blieb aber chancenlos.

Nur Nullnummer für Heidenheim

Der Aufwärtstrend des 1. FC Heidenheim in der 2. Fußball-Bundesliga ist vorerst gestoppt. Die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt kam bei Aufsteiger Hansa Rostock nach einer über weite Strecken uninspirierten Leistung nicht über ein 0:0 hinaus. Damit verpasste der FCH mit nun 34 Zählern den Sprung zurück auf Relegationsplatz drei.

Nach zuletzt 15 Punkten aus sechs Spielen musste Heidenheim damit einen leichten Dämpfer hinnehmen, während die Hansa seit inzwischen sieben Spielen auf einen Sieg wartet und sich nicht entscheidend aus dem Tabellenkeller befreien kann.

Drei Tage nach dem Rostocker Pokal-Aus im Achtelfinale bei RB Leipzig begannen beide Teams kämpferisch. Rostocks Innenverteidiger Ryan Malone freistehend aus fünf Metern per Kopf die erste hundertprozentige Torchance, der Ball touchierte den Außenpfosten (19.). Nur vier Minuten später köpfte für die dominante Hansa Damian Roßbach nach einer Freistoßflanke knapp über die Querlatte.

Auch nach dem Seitenwechsel war Rostock das aktivere Team, aussichtsreiche Möglichkeiten kamen dabei allerdings nur selten zustande.  (sid/dpa)