Essen. Ungarn misst sich in der Gruppenphase mit gleich drei Spitzenteams. Trainer Marco Rossi spricht deshalb von einer Riesenaufgabe.
Natürlich gilt Ungarn als der große Außenseiter in der Gruppe F bei der EM 2021. Die Mannschaft misst sich mit Portugal (15.6., 18 Uhr), Frankreich (19.6., 15 Uhr) und Deutschland (23.6., 21 Uhr). Alles Gegner, die deutlich mehr internationale Klasse verkörpern. Hoffnung machen der Elf von Trainer Marco Rossi aber unter anderem fünf Bundesliga-Profis – darunter zwei Spieler des Vizemeisters RB Leipzig: Torhüter Peter Gulacsi und Willi Orban. Der Leipziger Dominik Szoboszlai musste verletzt abreisen. Hinzukommen Adam Szalai vom FSV Mainz und Roland Sallai vom SC Freiburg.
„Keine Frage, unsere besten und erfahrensten Spieler sind in der Bundesliga“, erklärte Ungarns Trainer Marco Rossi im Interview mit dem Sportbuzzer. Denn: „Alle spielen dadurch, dass sie in der Bundesliga aktiv sind, jedes Wochenende auf hohem internationalem Level. Es ist sehr wichtig, dass alle unsere Spieler regelmäßig auf starke Gegner treffen – auch international. Das spielt für die Weiterentwicklung unserer Nationalmannschaft eine wichtige Rolle.“
Auch interessant
Gerade Peter Gulacsi und Willi Orban zählen zu den Stützen von RB Leipzig. Der 28-jährige Orban verteidigt kompromisslos, versteht es zudem, ein Spiel mit präzisen Pässen aufzubauen. Immerhin vier Saisontore hat er zudem als Abwehrspieler erzielt. Gulacsi gehört zu den besten Torhütern der Bundesliga. Borussia Dortmund beschäftigte sich deswegen mit dem 31-Jährigen, der letztlich in Leipzig verlängerte.
Adam Szalai kommt mit Rückenwind zur EM 2021
Und Adam Szalai (33) kommt mit dem Rückenwind einer sensationellen Rückrunde mit dem FSV Mainz zur ungarischen Nationalmannschaft, durch die die Mainzer den Klassenerhalt noch geschafft haben. Der Stürmer trug in der Saison 2013/2014 zwischenzeitlich das Schalke-Trikot, enttäuschte aber eher bei den Königsblauen. Jetzt arbeitet er wieder in Mainz – wie in den ersten Jahren seiner Profikarriere.
„Ich glaube, das wird noch etwas dauern, bis man da die richtigen Worte findet. Wenn man mit sieben Punkte nach der Vorrunde solch eine Rückrunde hinlegt, das ist mehr als außergewöhnlich“, sagte Szalai nach dem geglückten Klassenerhalt mit Mainz. Nun freue er sich auf die Europameisterschaft. „Das ist Wahnsinn, ich habe mir den Kader der Franzosen angeschaut, dazu noch Portugal und Deutschland in der Gruppenphase. Das ist natürlich eine Riesenaufgabe“, erklärte der Angreifer.
Trainer Marco Rossi muss nun einen Weg, diese Riesenaufgabe zu meistern. Seit 2018 betreut der ehemalige Profi Ungarns Nationalmannschaft. Zuvor werkelte er vor allem in Italien. Im März verlängerte der 56-Jährige seinen Vertrag bis 2025. Denn die EM-Teilnahme ist ein großer Erfolg. Es ist nach 1964, 1972 und 2016 überhaupt erst die vierte für Ungarn. Und auch der Weg zum Turnier war spektakulär. In den Play-offs gegen Island sah es lange danach aus, als würden sich die Skandinavier qualifizieren. Doch durch Tore von Loic Nego (88.) und Dominik Szoboszlai in der Nachspielzeit drehte Ungarn das entscheidende Spiel in einen 2:1-Sieg.
Ungarn hofft auf den Heimvorteil bei der EM 2021
Bei der EM 2021 hofft Trainer Rossi außerdem auf einen Heimvorteil. Die Gruppenspiele gegen Frankreich und Portugal finden in Budapest statt. Vielleicht gelingt dem Außenseiter mit der Unterstützung der Fans dann eine Überraschung.