Manchester. Pep Guardiola hat es endlich geschafft. Im fünften Jahr gelingt dem Trainer mit Manchester City der Einzug ins Königsklassen-Finale.
Manchester City mit Nationalspieler Ilkay Gündogan hat sich auch von winterlichen Bedingungen auf dem Weg ins erste Champions-League-Finale der Klub-Geschichte nicht stoppen lassen. Das Team von Startrainer Pep Guardiola siegte am Dienstag dank Matchwinner Riyad Mahrez im Halbfinal-Rückspiel gegen Paris Saint-Germain 2:0 (1:0) und machte damit nach dem 2:1 im ersten Duell das Weiterkommen perfekt. Am 29. Mai könnte es in Istanbul sogar ein englisches Finale geben. Der FC Chelsea mit Trainer Thomas Tuchel hat am Mittwoch (21.00 Uhr) gegen Real Madrid nach dem 1:1 im Hinspiel gute Karten.
Bayern-Bezwinger Paris verpasste es dagegen, den Final-Einzug aus dem Vorjahr zu wiederholen. Erschwerend kam für die Franzosen hinzu, dass Weltmeister Kylian Mbappé wegen Wadenproblemen nur auf der Bank saß und sich das Team wie im Hinspiel selbst dezimierte. Dieses Mal sah Angel di Maria wegen eines Frustfouls die Rote Karte (69.).
Durch die Tore von Riyad Mahrez (11. und 63.) ist es Guardiola gelungen, im fünften Jahr endlich mit City das Königsklassen-Finale zu erreichen. In den vergangenen Jahren war Manchester immer wieder in der Favoritenrolle gegen Clubs wie Olympique Lyon, Tottenham Hotspur oder AS Monaco gescheitert. Die Citizens mussten sogar 51 Jahre warten, um wieder ein europäisches Finale zu erreichen. 1970 gewannen die Engländer den Europapokal der Pokalsieger. „Wir haben nicht viel zugelassen und deshalb sind wir im Finale. Am Samstag haben wir noch ein Spiel, das wir gewinnen müssen, um Meister zu werden. Dann konzentrieren wir uns auf das Champions-League-Finale“, sagte Mahrez.
PSG-Aktionen trotz Superstar Neymar nicht zwingend genug
Bevor der Ball rollte, mussten aber erst einmal die Ordner Schwerstarbeit verrichten. Heftige Hagelschauer hatten den Rasen in eine weiße Fläche verwandelt. Dazu sorgten Temperaturen im einstelligen Bereich dafür, dass viele Spieler im Mai zu Handschuhen griffen.
Trotz der widrigen Bedingungen wurde aber hochklassig Fußball gespielt. Allein das Führungstor von City war sehenswert. Mit einem exzellenten 70-Meter-Pass setzte Manchester-Keeper Ederson seinen Außenverteidiger Alexander Sintschenko in Szene. Der Ukrainer flankte den Ball mustergültig auf Kevin De Bruyne, dessen Schuss abgeblockt wurde und bei Torschütze Mahrez landete.
Paris gab sich aber nicht kampflos geschlagen. Das Team um Superstar Neymar versuchte noch einmal alles und hatte auch gute Möglichkeiten. Ein Kopfball von Marquinhos ging an die Latte (16.), dazu setzte Angel di Maria den Ball nach einem Fehler von Bernardo Silva hauchdünn am leeren Tor vorbei (20.). Oftmals waren die PSG-Aktionen aber nicht zwingend genug. Vor allem Mauro Icardi, der für Mbappé auflief, wirkte wie ein Fremdkörper. Neben Mbappé fehlten auch die beiden Deutschen Julian Draxler und Thilo Kehrer in der Startformation. Draxler wurde nach gut einer Stunde eingewechselt.
Perfekter Pass von Foden zu Mahrez
City präsentierte sich als kompakte Einheit. Auch Gündogan half im Mittelfeld kräftig mit. Für den gebürtigen Gelsenkirchener ist es das zweite Champions-League-Finale, nachdem er 2013 mit Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München verloren hatte.
Die Vorentscheidung fiel in der 63. Minute, als die Gastgeber wieder blitzschnell konterten. Nach einem perfekten Pass von Phil Foden musste Mahrez den Ball aus kurzer Entfernung nur noch im Tor unterbringen. Danach herrschte bei PSG Frust. Di Maria ließ sich zu einem Tritt gegen Fernandinho hinreißen und sah die Rote Karte. Bei weiteren Frustfouls der Gäste hätte es auch noch mehr Platzverweise geben können. (dpa)