Leipzig. Nach dem 2:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg hofft RB Leipzig auf den DFB-Pokalsieg. Und wieder einmal ist der BVB der große Konkurrent.

Hat der Herr entschieden? Vielleicht, stellte Julian Nagelsmann spät in der Mittwochnacht als Gedanke in den Raum der Leipziger Fußballarena, als das 2:0 des sächsischen Bundesligisten RB im DFB-Pokalfight mit dem VfL Wolfsburg nachverhandelt wurde. Wout Weghorst hatte in der 26. Minute der Partie beim Stand von 0:0 einen Foul-Elfmeter für die „Wölfe“ in den Oberrang des Stadions geschossen; der Niederländer war zuvor weggerutscht. Höhere Macht? Kann sein, sagte Nagelsmann, „dass der „Fußballgott entschieden hat, wir lassen es lieber bei 0:0.“

Es sitzt dem 33 Jahre jungen Coach von RB Leipzig bekanntermaßen immer der Schalk im Nacken, und natürlich war in erster Linie der Morast rund den Strafstoßpunkt ausschlaggebend für den missglückten Schuss. Aber der Treffer hätte die Partie womöglich vorentschieden. Nicht ohne Grund verfügen die Wolfsburger über die beste Defensivreihe der Liga.

Jetzt ist das Pokalfinale das Ziel

So aber hielt der verschossene Elfer RB im Spiel, das sie nach der Pause durch die Treffer von Yussuf Poulsen (63.,) und Hee-chan Hwang (88.) auf ihre Seite zogen. Gegen Wolfsburg geht im Pokal eben immer was – mit oder ohne himmlischen Beistand. Vier von fünf Duellen mit dem VW-Klub haben die Sachsen mittlerweile für sich entschieden.

Jetzt heißt es, noch ein Spiel bis zum Finale. „Da wollen wir unbedingt hin, dass haben wir uns vor der Saison als Ziel gesetzt“, sagte RB-Keeper Peter Gulacsi später, der in seinem sechsten RB-Jahr „endlich mal Blech“, sprich einen Titel gewinnen will. Auch Poulsen, zwei Jahre länger im Verein als Gulacsi, meinte: „Wir werden alles dafür geben, dass wir wieder nach Berlin kommen.“ Schon einmal waren sie ja in der Hauptstadt gewesen, um dort ein Pokalfinale zu spielen. Sommer 2019, RB verlor damals gegen den FC Bayern deutlich 0:3.

Leipzig hat sich im Kreis der Topteams etabliert

Einiges an Wasser ist seitdem die Elster hinabgeflossen. RB hat sich mittlerweile im Kreis der Topteams der Liga eingerichtet. Von den Bayern wähnt man sich zwar trotzdem noch weiter entfernt, als die aktuell nur zwei Punkte Rückstand vermuten lassen. Aber mit dem zweiten großen Team der Liga, Borussia Dortmund, liefert sich der Red-Bull-Klub mittlerweile ein interessantes Fernduell um den Platz hinter dem Rekordmeister.

Die erste Runde dieser Auseinandersetzung gewann der BVB zu Jahresbeginn deutlich 3:1, die zweite steht am drittletzten Spieltag an. Davor und danach sind noch zwei Pokalrunden angesetzt, Halbfinale und Endspiel. Gut möglich, dass es deshalb in dieser Saison noch ein drittes Duell gibt. Bekanntermaßen hat auch der Revierklub sein Viertelfinale gewonnen.