Aachen. Die DFB-Frauen legen bei ihrem Mini-Turnier mit einem 2:0 (1:0) gegen Belgien los. Svenja Huth ist die überragende deutsche Spielerin.
Fritz Keller verließ den Aachener Tivoli mit einem zufriedenen Lächeln. Der DFB-Präsident hatte einen ordentlichen Start der deutschen Fußballerinnen in das neue Länderspieljahr gesehen, auch wenn beim 2:0 (1:0) im ersten Nachbarschaftsduell gegen Belgien zum Einstieg ins Drei-Nationen-Turnier noch nicht alles rund lief.
„Wir haben ein souveränes Spiel gemacht, wir wissen aber auch, dass wir einiges noch besser machen können. Doch auf der Leistung können wir aufbauen, auch schon für das nächste Spiel gegen die Niederländerinnen“, sagte die stark aufspielende Svenja Huth, die die schnelle Führung (2.) selbst erzielte und das zweite Tor durch Lea Schüller (55.) vorbereitete. Am Mittwoch (18.30 Uhr/Eurosport) geht es in Venlo gegen die Oranje Leeuwinnen, den Europameister und WM-Zweiten, um den Turniersieg.
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg lobte „Engagement und Laufbereitschaft“ ihres Teams, bemängelte aber auch die „Präzision in den Flanken und dem letzten Pass“. Der Rekordeuropameister präsentierte sich exakt 500 Tage vor Beginn der Frauen-EM 2022 in England in der Tat noch eingerostet. Die Endrunde ist nach der verpassten Olympia-Qualifikation das nächste Highlight für die Olympiasiegerinnen.
Deutschland trifft nach 88 Sekunden
Da das Mini-Turnier ganz im Zeichen der gemeinsamen Bewerbung der drei Länder um die Frauen-WM 2027 steht, setzte Keller als Spitze einer hochrangigen Delegation beim Geisterspiel ein Zeichen. Und der Verbandsboss musste nur 88 Sekunden auf den ersten Treffer warten. Nach schöner Vorarbeit der dribbelstarken Klara Bühl auf links schoss Huth aus kurzer Distanz ein.
Die Flügelflitzerin von Meister VfL Wolfsburg trug die Kapitänsbinde, da Alexandra Popp nach längerer Verletzungspause zu Beginn geschont wurde. Die DFB-Auswahl agierte in der Anfangsphase variabel und wie von Voss-Tecklenburg gefordert mit viel Spielfreude. Die auf Gegenstöße lauernden Belgierinnen, die zum Auftakt gegen das Oranje-Team 1:6 verloren hatten, konnten sich erst nach 25 Minuten befreien.
DFB-Auswahl bleibt druckvoll und fokussiert
Da aber spitzelte Julie Biesmans nach einem Konter den Ball ins deutsche Tor. Doch Schiedsrichterin Lizzy van der Helm ahndete nach erstem Zögern eine Abseitsstellung, der Treffer zählte nicht - eine fragwürdige Entscheidung. Die Gastgeberinnen zeigten sich beeindruckt, verloren gegen nun stabilere Gegnerinnen den Faden. Sydney Lohmann (45.) vergab kurz vor der Pause die große Chance zum Nachlegen.
Zur zweiten Hälfte brachte die Bundestrainerin Lena Oberdorf und Linda Dallmann für Marina Hegering und die etwas unglückliche Lohmann. Wieder begann die DFB-Auswahl druckvoll und fokussiert, diesmal fiel dann der Treffer über die rechte Seite.
Huth flankte mustergültig in den Strafraum, Torjägerin Schüller vom Bundesliga-Spitzenreiter Bayern München vollstreckte sehenswert per Direktabnahme. Mit der beruhigenden Führung im Rücken durften Nicole Anyomi (SGS Essen) und Sjoeke Nüsken (Eintracht Frankfurt) ihre Premieren im A-Nationalteam geben. (sid)