Essen. Mikhail Ponomarev hat sein Ende als Boss beim KFC Uerdingen angekündigt. Spätestens im Sommer soll Schluss sein.

Der KFC Uerdingen und Mikhail Ponomarev werden spätestens am Saisonende getrennte Wege gehen. Das verkündete der 46-Jährige am Sonntag in einem Gespräch an der Geschäftsstelle des KFC Uerdingen. Zuerst hatten die Rheinische Post und die Westdeutsche Zeitung über den Rückzug des Investors und Präsidenten des Drittligisten berichtet.

Ponomarev beklagt fehlende Unterstützung

 „Das wird meine letzte Saison mit dem KFC Uerdingen sein", sagte Ponomarev, der sich seit März 2015 bei den Krefeldern engagiert. Demnach hätte er bereits im Sommer den Entschluss gefasst, seine Anteile zu verkaufen - als Grund führt der Russe mangelnde Unterstützung an. „Ich habe einfach gemerkt, dass ich alleine gelassen werde – und das in einer Situation, in der ich Unterstützung gebraucht hätte", heißt es in der WZ.

Armenische Geschäftsleute als Nachfolger?

Verbrannte Erde will Ponomarev aber nicht hinterlassen. Neue Interessenten an den Anteilen sollen bereit stehen, die WZ bringt Geschäftsleute aus Armenien ins Spiel. Laut Ponomarev könnte ein Verkauf auch kurzfristig vonstatten gehen, so dass er den Verein schon vor dem Saisonende verlassen würde. "Es muss noch alles finalisiert werden", so der bislang starke Mann beim KFC.  

 Ponomarev war 2015 vom damaligen Vereinsboss Agissilaos „Lakis“ Kourkoudialos zum Verein geholt worden und stieg nach Lakis' Abgang zum alleinigen Chef auf. Unter seiner Ägide kehrten die Uerdinger wieder auf die Bildfläche zurück - dem Verein gelang 2017 und 2018 der Durchmarsch von der Oberliga in die 3. Liga. Doch Ponomarev wollte mehr: Spätestens im dritten Drittligajahr sollte es in die 2. Bundesliga gehen, der Verein verpflichtete klangvolle Namen wie Kevin Großkreutz für viel Geld. Doch die hochbezahlten Stars lieferten nicht wie gewünscht, stattdessen hangelte sich der Klub in den vergangenen Jahren von einer Negativschlagzeile zur nächsten. Auch in dieser Saison scheint es mit dem Aufstieg nicht zu klappen. 

Uerdingen fehlt eine eigene Heimat

Dazu kam der Ärger um die Spielstätte. Seit 2018 kann der Klub nicht in der Grotenburg spielen, der Umbau verzögert sich immer weiter. Zunächst spielte der KFC beim MSV Duisburg, inzwischen im zweiten Jahr in der Arena von Fortuna Düsseldorf - und zahlt dafür eine Millionensumme pro Saison. Dass sich Ponomarev auch von der Krefelder Stadt mehr Unterstützung gewünscht hätte, ist längst verbürgt. 

 Der Rückzug von Ponomarev ist bereits der zweite Abgang binnen weniger Tage in der Vereinsführung. Erst am Mittwoch hatte der bisherige Geschäftsführer Frank Strüver sein Amt niedergelegt.