Gelsenkirchen. Ihn kannten auf Schalke wenige, als er einen Vertrag unterschrieb. Nun ist Kilian Ludewig seit fast drei Wochen da.
Noch vor einem Monat hätte Kilian Ludewig nicht vermutet, am 24. Oktober 2020 im Revierderby auf dem Platz zu stehen. Im September zählte der 20-Jährige zum Kader des englischen Zweitligisten FC Barnsley, spielte gegen den FC Reading, Coventry City und den FC Middlesbrough. Doch im Fußball kann es schnell gehen - und so trägt der Rechtsverteidiger nun das Trikot des FC Schalke 04. Auch am Samstag, wenn es zu Borussia Dortmund geht (18.30 Uhr/Sky).
Die zweite Leihe innerhalb einer Saison
Als Ludewig kurz vor dem Ende der Transferperiode am 5. Oktober vom Angebot der Schalker erfuhr, konnte er das kaum glauben. Er war bereits von RB Salzburg nach Barnsley ausgeliehen - eine zweite Leihe innerhalb einer Saison: Ist das möglich? Ja, ist es. Zögern musste er nicht. „Ich hatte richtig Bock auf die Aufgabe und bin jetzt umso glücklicher, für so einen großen Verein zu spielen“, sagte er an diesem Mittwoch nach dem Training am Vormittag.
Kilian Ludewig: Viel Lob von Schalke-Trainer Baum
Schon kurz nach dem Wechsel feierte er im Testspiel gegen den Zweitligisten SC Paderborn (5:1) sein Schalke-Debüt, am Sonntag kam er im Spiel gegen Union Berlin (1:1) zu seinem ersten Einsatz in der Bundesliga. Von Trainer Manuel Baum bekommt er eine Menge Lob - ohne Baum wäre Ludewig wohl nicht auf Schalke gelandet, denn der kannte ihn bereits aus gemeinsamen Zeiten in der U20-Nationalmannschaft. Von seinen Teamkollegen, sagt er, wurde er „super aufgenommen“. Auf das Derby in Dortmund freut er sich, auch wenn fast keine Zuschauer anwesend sein werden. „Jeder weiß, was es heißt, ein Derby zu spielen. Da ist jeder motiviert genug“, sagt er.
Vermieter suchen langfristige Mieter und lehnen Ludewig ab
Bis zum Saisonende ist Ludewig ausgeliehen, eine Kaufoption gibt es nicht. Noch wohnt er im Hotel, er sucht allerdings eine Wohnung in Gelsenkirchen. Eine Absage hat er bereits bekommen. „Die wollten jemand haben, der langfristig dort wohnt“, sagte er und lachte danach.
Erst einmal steht er nur bis zum 30. Juni 2021 unter Vertrag. Wie es danach weitergeht, weiß er noch nicht. Aber im Fußball kann es ja ganz schnell gehen.