Kiew. Der Premier-League-Profi war einer der wenigen Lichtblicke gegen die Türkei. Das Aufbauspiel zählt zu seinen großen Stärken.
Robin Koch hat sich akribisch vorbereitet, was im Fußball immer bedeutet: Er hat Videomaterial gesichtet. Bevor der Innenverteidiger vom SC Freiburg zum englischen Premier-League-Aufsteiger Leeds United wechselte, sah er sich auch die famose Dokumentation „Take us home“ an, die den Klub über zwei Jahre beim letztlich erfolgreichen Versuch begleitete, aus der zweiten Liga aufzusteigen. Koch bekam einen genaueren Eindruck vom Klub und dessen Trainer Marcelo Bielsa – einem Mann, von dessen Genialität die Kollegen schwärmen, der aber nicht zufällig den Spitznamen „El Loco“ (der Verrückte) trägt. Und danach wusste Koch: Da muss ich hin.
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Weil er fasziniert war vom Klub, von Bielsa, von dessen offensiven Fußball. Und weil er sich dadurch auch bessere Chancen in der Nationalmannschaft erhofft, die an diesem Samstag (20.45 Uhr/ARD) in der Ukraine antritt. Die Chancen stehen gar nicht schlecht, denn in der Abwehr hat Löw einige Sorgenkinder: Antonio Rüdiger, eigentlich zum Eckpfeiler auserkoren, ist beim FC Chelsea nur noch zweite Wahl, seine Flucht am Ende der Transferperiode scheiterte. Jonathan Tah, bislang so etwas wie erster Ersatz, ist bei Bayer Leverkusen eben nur noch das: Ersatz.
Robin Koch: Auf Anhieb Stammspieler in England
Koch dagegen spielt. Und er ist glücklich mit seiner Wahl, das kann er nun erzählen, da er erstmals aus England zur Nationalmannschaft angereist ist. „Bis jetzt ist es, wie ich es mir erhofft habe“, sagt er lächelnd. Der 1,91-Meter-Mann hat sich auf Anhieb einen Stammplatz erobert und nachdem er bei der 3:4-Niederlage zum Auftakt gegen den FC Liverpool noch unglücklich agierte, hat er sich genau wie die Mannschaft deutlich gesteigert. Es folgten zwei Siege und ein höchst respektables 1:1 gegen Manchester City. Und was dem Sohn des ehemaligen Bundesligaspielers Harry Koch besonders gefällt: „Wir haben auch gegen Liverpool und ManCity gezeigt, dass wir offensiv agieren wollen. Ich sehe mich absolut bestätigt, weil mir diese offensive Spielweise entgegenkommt.“
Bundestrainer Löw schätzt Spieler wie Robin Koch
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Denn das Aufbauspiel gehört zu Kochs großen Stärken, damit war er einer der wenigen Lichtblicke beim 3:3 gegen die Türkei. Dank seiner guten Technik und seiner Ruhe am Ball kann er auch im Mittelfeld oder auf den Außenpositionen spielen. Solche Spieler schätzt der Bundestrainer, und so werden zu den bislang vier Länderspielen sicher noch einige hinzukommen. Das zumindest ist Kochs klares Ziel und das das war ja ein Grund für den Wechsel: Der Innenverteidiger will sich fußballerisch und menschlich weiterentwickeln, will sich in der harten Premier League behaupten und so auch in der Nationalmannschaft einen Schritt nach vorne schaffen. „Das kann ein Punkt sein, der sich positiv auswirkt“, sagt er selbst. „Aber letztlich ist es egal, in welcher Liga man spielt: Man muss sich immer wieder auf dem Platz beweisen.“