Essen. Wegen der Corona-Pandemie ist die Qualifikation zum DFB-Pokal kompliziert – und Amateurklubs brauchen Konzepte, bevor sie qualifiziert sind.

Am Montagnachmittag immerhin gab es ein Stück mehr Gewissheit. Da nämlich ging bei vielen Amateurvereinen in Deutschland elektronische Post vom Deutschen Fußball-Bund ein. Inhalt: ein Maßnahmenkatalog für die erste DFB-Pokalrunde. Die sorgt schon lange vor ihrer Austragung Mitte September für Kopfzerbrechen. Denn bei der Auslosung am Sonntag waren 23 der 64 Lose Platzhalter. Ein großer Teil der Teilnehmer nämlich wird über die Verbands-Pokalwettbewerbe ermittelt, und die sind quer durch Deutschland wegen der Corona-Pandemie unterbrochen.

Im Fußballverband Niederrhein etwa ist noch nicht einmal das Halbfinale gespielt, und so haben neben dem Regionalligisten Rot-Weiss Essen auch die Oberligisten 1. FC Bocholt, TVD Velbert und 1. FC Kleve noch Chancen auf die erste DFB-Pokalrunde gegen den Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld.

Amateurklubs brauchen ein Hygienekonzept

Vorher aber will der DFB wissen, wo denn im Fall der Fälle gespielt würde, und auch ein Hygienekonzept müssen die Klubs einreichen. Für einige Unterlagen haben sie bis Ende August Zeit, einige müssen vor dem Finaltag am 22. August eingereicht werden – und einige sogar schon vor den anstehenden Halbfinalspielen.

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„Wenn man unseren Halbfinal-Gegner kennt, muss man sich erst einmal nicht mit dem DFB-Pokal oder einem Hygienekonzept beschäftigen“, sagt Velberts Trainer Marc Bach zwar – aber die Klubs werden wohl nicht umhin kommen, einige vergebliche Arbeit zu leisten.

In Westfalen ist es kompliziert

Und die Konstellation am Niederrhein ist noch vergleichsweise einfach. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen etwa entsendet zwei Vertreter: den Pokalsieger und den Sieger eines Entscheidungsspiels zwischen dem besten Regionalligisten aus Westfalen und dem Ersten der Oberliga. Und hier wird es kompliziert. Der Regionalligist SV Rödinghausen ist im Pokal Favorit gegen die Oberligisten RSV Meinerzhagen, SV Schermbeck und SpVg Hagen.

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Sollte Rödinghausen dennoch scheitern, gäbe es eine zweite Chance gegen den Oberliga-Ersten SC Wiedenbrück. Andernfalls würde der SC Verl nachrücken. Und deswegen wird im August noch einmal gelost, welcher Westfalen-Vertreter auf Greuther Fürth und welcher auf den SC Paderborn trifft – Rödinghausen soll gar nicht erst in Versuchung geraten, sich den Gegner auszusuchen.

Schalke muss noch warten

Kompliziert ist es auch beim FC Schalke 04, der den besten Amateurverein aus der Regionalliga Bayern zugelost bekam – auch Bayern steht neben dem Landespokalsieger ein weiterer Teilnehmer zu. Dort allerdings ist die Saison nur unterbrochen, theoretisch könnte sich die Tabelle also vor der Meldefrist noch ändern und Schweinfurt 05 von der Spitze verdrängt werden.

Kurios: Eigentlich wäre Türkgücü München Tabellenerster, doch der Klub wurde zum Drittliga-Aufsteiger erklärt und daher aus der Wertung genommen und ans Tabellenende gesetzt.