Essen. Die Fußball-Profis dürfen unter Auflagen wieder auf dem Rasen trainieren. Mit Rückkehr zur Normalität aber hat das wenig zu tun. Ein Kommentar.
Kurze Hosen, 20 Grad – und dieser Geruch nach Frühling. Zum Start in die Woche kehrte in den Trainingsstätten der Fußballprofis endlich wieder ein klein wenig Normalität zurück. Übungseinheiten in Grüppchen und Sprints, die gefühlt erst am Horizont endeten: Für ein paar Stunden konnten die Lizenzspieler die Erinnerung genießen, wie schön die Welt vor dem Coronavirus war.
Leider aber ist es allenfalls nur ein Hauch von Normalität, der da weht. Fußballer sind normale Berufstätige wie etwa Handwerker. Und für sie gelten in diesen Tagen strenge Abstands- und Hygieneregeln. Für die meisten Bundesligaprofis heißt das: umziehen und duschen zu Hause, kein Körperkontakt auf dem Platz. Mit einem echten Training als Vorbereitung auf das nächste Spiel hat das wenig zu tun. Aber genau das ist das derzeitige Problem der Profis: Wann die nächste Partie stattfindet, steht in den Sternen.
Wettbewerbsverzerrung, wenn es keinen Wettbewerb gibt?
Problematisch ist, dass bundesweit nicht einheitlich geregelt ist, mit welchen Auflagen die Ausnahmegenehmigungen der Profis verbunden sind. Im Norden gelten zwei als Gruppe, in NRW bis zu acht. In Hessen darf Eintracht Frankfurt auf der einen Seite des Mains seit Freitag trainieren, während es dem Regionalligisten Kickers Offenbach auf der anderen Seite immer noch untersagt ist.
Wettbewerbsverzerrung, klarer Fall. Nur wann gibt es wieder Wettbewerb? Was für Zeiten.