Die Veranstalter der Tour de France wollen ihr Spektakel retten. Doch wie sollte es 2020 möglich sein, die Räder rollen zu lassen? Ein Kommentar.

Die Olympischen Spiele in Tokio hätten in diesem Jahr am 24. Juli beginnen sollen. Das Internationale Olympische Komitee zog eine Entscheidung lange hinaus und gab die Verschiebung um ein Jahr erst auf zunehmenden Druck vonseiten der Athleten bekannt.

Der Start der Tour de France ist für den 27. Juni in Nizza vorgesehen. Das größte Radsportspektakel der Welt ist immer noch nicht abgesagt worden. Die Veranstalter tun sich verständlicherweise schwer, weil dieser Sport finanziell extrem von der populärsten aller Rundfahrten abhängig ist – es droht das Aus der Rennställe. Auch Frankreichs Sportministerin Roxana nannte die Tour eine Veranstaltung „von größter Bedeutung“.

Die Zahl der Corona-Toten in Frankreich stieg auf mehr als 4000

Ja, klar. Aber nicht einmal die hartnäckig nach Lösungen suchenden Tour-Verantwortlichen werden glauben, dass sie an dem geplanten Datum festhalten können. Im Gespräch sind nun drei Alternativ-Termine, um die Räder doch noch rollen zu lassen – der späteste wäre der 1. August. Und auf keinen Fall soll die Tour ohne Zuschauer stattfinden.

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Aber wie soll das in diesem Jahr möglich sein? Frankreich veröffentlichte am Mittwochabend die traurige Nachricht, dass die Zahl der Todesfälle durch Corona auf mehr als 4000 angestiegen ist – zuletzt starben in 24 Stunden mehr als 500 Infizierte. Das ist die grausame Realität.

Auch in vier Monaten werden nicht wie üblich Millionen Menschen am Straßenrand stehen können. Die Absage der Tour de France wird ein weiterer schmerzhafter Verzicht des Sports sein.