Freiburg. Deutschlands U21 kassiert zum Jahresabschluss eine Niederlage. Beim 2:3 gegen Belgien offenbart der EM-Zweite zu viele Lücken in der Defensive.
Deutschlands U21 hat das Länderspieljahr mit einer Enttäuschung beendet. Die Auswahl von Fußball-Nationaltrainer Stefan Kuntz brockte sich durch Defensivpatzer beim 2:3 (1:2) gegen Belgien am Sonntag die erste Heimniederlage in der EM-Qualifikation seit zehn Jahren ein. Vor der ungewöhnlichen großen U21-Kulisse von 16 504 Zuschauern konnte sich der Freiburgers Nico Schlotterbeck (38. Minute) im Heimstadion nicht richtig über seinen Treffer freuen, Ragnar Ache traf beim Debüt (81.). Doppel-Torschütze Lois Openda (43./70.) und Zinho Vanheusden (26.) sorgten für die Tore der Gäste. Kapitän Vanheusden verschoss zudem noch einen Strafstoß (32.).
Deutsche U21 nicht zielstrebig genug
In einem temporeichen Spiel agierte der EM-Zweite Deutschland vor der Pause nicht zielstrebig genug. Belgien trat geradliniger auf und verbuchte insgesamt die besseren Chancen. Durch den Sieg übernahm die U21 des WM-Dritten die Tabellenführung im Kampf um die Endrunde 2021 in Slowenien und Ungarn. Deutschland, das zuletzt im September 2009 zu Hause gegen Tschechien ein Heimspiel in der Qualifikation verloren hatte, hat bei sechs Zählern aber ein Spiel weniger auf dem Konto.
In der munteren Partie nutzte Belgien einen Fehlpass von Robin Hack zur Führung. Vanheusden war auf dem linken Flügel nicht zu halten, beim Schuss aus spitzem Winkel sah Schalke-Keeper Markus Schubert nicht gut aus. Wenige Minuten später knallte ein Schuss von Francis Amuzu an den Pfosten des Schubert-Tores, beim Abpraller verursachte Schlotterbeck den letztlich folgenlosen Strafstoß.
Wieder einmal zeigte die DFB-Auswahl vor den Augen von Verbandspräsident Fritz Keller Comeback-Qualitäten. Nach einem Freistoß von Dennis Geiger kämpfte Schlotterbeck den Ball zum Ausgleich ins Tor. Sein zweiter Treffer im fünften Spiel. Mehr Stabilität gab aber auch das nicht. Erneut aber war die deutsche Defensive lückenhaft, diesmal war Openda der Nutznießer.
Spannende Schlussphase in Belgien
Die Auswahl von Trainer Kuntz, der durch Umstellungen und Wechsel mehr Stabilität vor allem ins Mittelfeld bekam, trat nach dem Seitenwechsel druckvoller auf. Die deutsche Mannschaft investierte viel, um das Spiel noch zu drehen. Doch bei den vehementer werdenden Aktionen war immer wieder ein belgischer Jungprofi dazwischen.
Auf der Gegenseite folgte ein weiterer Patzer: Vitaly Janelt verursachte das 1:3 durch den herausragenden Openda vom FC Brügge. Ragnar Ache, der bei Willem II in den Niederlanden spielt, traf gleich beim Debüt für die U21 und sorgte für eine spannende Schlussphase. (dpa)