Essen. Nicht jeder gute Sportler ist automatisch ein guter Funktionär. Oliver Kahn allerdings besitzt exzellente Voraussetzungen. Ein Kommentar.

Nun also Oliver Kahn. Der frühere Torwart soll der neue starke Mann beim FC Bayern werden, soll in absehbarer Zeit Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge beerben. Kann er das?

Es gibt erfolgreiche Vorbilder

Es lassen sich viele Beispiele anführen für gelungene Wechsel aus der Sport- in die Anzugshose, vom Fußballplatz an den Schreibtisch. Uli Hoeneß vorneweg, der als 27-Jähriger Manager wurde und einen enormen Anteil daran hat, wie gut der FC Bayern heute sportlich und wirtschaftlich dasteht. Aber es gibt auch die anderen Fälle, auch in München: Christian Nerlinger sollte 2009 Hoeneß’ Aufgaben übernehmen, als der ins Präsidentenamt wechselte. Drei Jahre später, nach dem verlorenen Champions-League-Finale, wurde er mit Schimpf und Schande davongejagt.

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Nicht jeder gute Sportler ist automatisch ein guter Funktionär. Kahn allerdings besitzt exzellente Voraussetzungen, um die beiden Welten zu vereinen. Er muss sich sein Standing dank seiner sportlichen Erfolge nicht erst erarbeiten, er bringt eine starke Persönlichkeit, einen festen Willen und ein überzeugendes Auftreten mit. Und er hat sich mit dem ihm eigenen Ehrgeiz neben dem Platz weitergebildet, hat in Österreich Wirtschaft studiert. Theoretisch haben die Bayern einen starken Rummenigge-Nachfolger gefunden. Ob es in der Praxis auch funktioniert, muss die Zukunft zeigen.