Gelsenkirchen. Schalke-Trainer David Wagner (47) hat in einem Interview über die Eindrücke seines neuen Klubs gesprochen. Er sieht Positives und Negatives.

David Wagner wirkt auffällig entspannt und sortiert, wenn er über seine Aufgabe auf Schalke spricht. Dabei hat der 47-Jährige, der zuletzt den englischen Premier-League-Absteiger Huddersfield Town trainierte, eine der anspruchsvollsten Jobs überhaupt im deutschen Fußball-Oberhaus übernommen. Er muss den stets unruhigen Traditionsklub nach einer wahren Seuchen-Saison wieder dorthin führen, wo ihn Fans, Mitglieder, Funktionäre und Spieler im eigenen Selbstverständnis einordnen: Ins obere Tabellendrittel.

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So schnell aber könne das nicht gehen, wie der frühere S04-Profi im Interview mit dem Fachblatt Kicker betont: „Gerade nach der vergangenen Saison ist es mir zunächst einmal wichtig zu betonen, dass wir derartige Zielsetzungen ausklammern.“ Wagner weist darauf hin, dass es bei seinem neuen Klub immer noch viele Baustellen gibt: „Schalke ist 14. geworden und hatte lange Schweißperlen auf der Stirn. Wir brauchen jetzt nicht von Platz vier oder fünf zu reden. Es geht darum, aus der Vorsaison zu lernen. Es ist kein Geheimnis, dass es Schwierigkeiten gab und dass manche statistischen Werte alles andere als zufriedenstellend waren.“

Wagner kennt die Halbwertszeit der Profitrainer

Der neue Trainer der Königsblauen mahnt allerdings auch: „Ich halte es allerdings für falsch, jetzt auf einzelne Spieler zu schimpfen. Mein Ansinnen ist es, jeden einzelnen zu unterstützen. Da gibt es sehr viele Ansatzpunkte.“

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Wie gut seine neuen Ideen auf Schalke umgesetzt werden und in Erfolg umgemünzt werden, entscheidet letztlich auch darüber, wie lange der mit einem Vertrag bis 2022 ausgestattete Fußball-Lehrer auf der Trainerbank der Knappen sitzen wird. Doch darüber macht er sich aktuell noch keine umfassenden Gedanken: „Ich weiß um die Halbwertszeit eines Profitrainers, was aber nichts daran ändert, dass ich diese Aufgabe bei Schalke 04 unbedingt annehmen wollte und über alle Maßen interessant finde.“

Wagner ist mit den ersten Eindrücken zufrieden

Schließlich wolle sich ein Spieler zeigen, sobald ein neuer Mann an der Seitenlinie steht. Und mit den ersten Eindrücken ist Wagner schon zufrieden, auch wenn er ergänzt, dass er „weit weg von fertig“ sei. Schließlich hat er die Fitnesswerte seiner Spieler stets vor Augen. „Sogar in Echtzeit“, wie er betont. Mit den Daten, die mittels Uhren an die Fitness-Trainer der Schalker übertragen werden, kann er nach eigener Aussage gut leben. Die leistungsdiagnostischen Daten hätten „schon in der Frühphase der Vorbereitung in einem überaus zufriedenstellenden Bereich“ gelegen.