Seattle. Nach dem 3:1-Sieg bei den Seattle Sounders lobt BVB-Trainer Favre den Auftritt seiner Mannschaft. Die zeigte aber auch ein bekanntes Problem.
Es war ein entspannter Lucien Favre, der in den Katakomben des CenturyLink Field vor die wartenden Journalisten trat. Der Trainer von Borussia Dortmund hatte einen 3:1 (1:0)-Testspielsieg gegen den MLS-Klub Seattle Sounders gesehen – und einige Dinge, die ihm gut gefallen hatten.
„Ich bin zufrieden“, sagte er. Man habe zwar gesehen, „dass wir nicht daran gewohnt sind, auf Kunstrasen zu spielen, das ist ganz anders – es bremst manchmal“, schob der Schweizer noch nach. „Aber es war trotzdem gut, es war viel Tempo in unserem Spiel.“
BVB-Torwart Bürki ärgert sich über das Gegentor
Ganz ähnlich äußerte sich auch Torhüter Roman Bürki, der gegen den US-Klub nicht allzu oft hatte eingreifen müssen. „Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden, wir haben es gut gemacht“, sagte er. „Wir wollten hinten rausspielen, haben das auch versucht und gut gemacht gegen eine Mannschaft die auch stark war – vor allem in der Offensive.“
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Allerdings war da auch eine Sache, die Bürki gar nicht schmeckte: das Gegentor. Kein Torhüter der Welt wird gerne bezwungen, und in diesem Fall kam auch noch hinzu, dass der Treffer auf eine Art und Weise fiel, die schon in der Vorsaison immer wieder für Ärger gesorgt hatte: Wieder einmal zeigte sich der BVB bei einer Standardsituation verwundbar. Nach einem Eckball von Joevin Jones köpfte Jonathan Campbell zum 1:2 ein.
„Ich habe in der Vorbereitung gesagt, dass ich mich darüber nicht aufrege, weil wir noch in der Anfangsphase sind“, sagte Bürki. „Aber natürlich habe ich genau das gleiche gedacht wie ihr.“ Nämlich in etwa: Geht das schon wieder los – oder bekommt der BVB seine Standardschwäche doch in den Griff?
Favre bleibt entspannt
Trainer Favre gab sich auch in dieser Frage entspannt. „Der Gegner hat in der Halbzeitpause zwei große Spieler eingewechselt“, erklärte er. „Wir haben Lukasz Piszczek ausgewechselt, damit fehlte einer, der köpfen kann. Deswegen mussten Mateu Morey und Mario Götze den Spieler decken.“ Und dann sei es eben nicht zu vermeiden, dass die eher kleingewachsenen Techniker so ein Kopfballduell verlieren, meinte der Trainer.
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Dennoch wird Favre darauf hinarbeiten, dass hohe Bälle in Zukunft deutlich besser verteidigt werden – auch weil sein Torhüter der Thematik nicht immer so entspannt begegnen wird wie ganz am Anfang der Vorbereitung.