Wien. Niki Lauda ist in seiner Karriere mehrfach dem Tod begegnet – aber Lauda war immer schneller. Nun ist die Formel-1-Legende gestorben.
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Formel-1-Legende Niki Lauda wird im Wiener Stephansdom öffentlich aufgebahrt. , teilte eine Mitarbeiterin der Dompfarre St. Stephan am Donnerstag mit.
Anschließend werde ein Requiem für den in Österreich als „Niki Nazionale“ verehrten Ex-Rennfahrer und Luftfahrtunternehmer gefeiert. Sowohl die Feier als auch die Aufbahrung sind öffentlich. Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird eine kurze Rede halten. Kanzler Sebastian Kurz dagegen könne aus Termingründen nicht am Requiem teilnehmen, berichtet die Nachrichtenagentur APA.
Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Das Angebot der Stadt Wien für ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof hat die Familie Lauda nach Angaben der Gratiszeitung „heute“ nicht angenommen.
Niki Lauda litt seit Horrorunfall unter Lungenproblemen
Lauda war am Montag im Alter von 70 Jahren gestorben. Sein Arzt Walter Klepetko bestätigte seinen Tod am Dienstagmorgen. Demnach sei der Tod nicht überraschend gekommen. Die Bemühungen um eine Genesung seien nicht von Erfolg gekrönt gewesen. Der Weihnachtsurlaub auf Ibiza habe Lauda zunächst gut getan.
„Dann kam eine Grippeinfektion, die hat ihn sehr zurückgeworfen. Immer wenn wir geglaubt haben, wir hätten es geschafft, sind wir wieder zurückgeworfen worden“, sagte Klepetko zum ORF. Danach sei sein Zustand immer schlechter geworden. Lauda hatte seit einem Unfall auf dem Nürburgring unter anderem Lungenprobleme.
Niki Lauda: Das ist sein Lebenslauf
Eine Sprecherin der Fluggesellschaft Laudamotion schrieb im Namen der Familie: „In tiefer Trauer geben wir bekannt, dass unser geliebter Niki am Montag, den 20.05.2019, im Kreise seiner Familie friedlich entschlafen ist. Seine einzigartigen Erfolge als Sportler und Unternehmer sind und bleiben unvergesslich.“ Niki Lauda war Namensgeber und zeitweise Manager der Airline Laudamotion, die heute zu Ryanair gehört.
Der Fernsehsender RTL – bekannt für Formel-1-Übertragungen, legt am Montagabend sein Programm um. Es läuft In der Sondersendung „Servus, Niki! Abschied von einer Legende“ unter anderem mit Ralf Schumacher. Folgen soll eine Doku über sein Leben, dann ab 21.55 Uhr der Film „Rush“ über Lauda.
Nika Lauda gestorben: Todesursache offenbar Spenderniere – so trauert McLaren
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Das Formel-1-Team McLaren veröffentlichte auf seinem Instagram-Account ein Foto von Lauda in einem Fahrzeug des Teams und schrieb in einer Trauermeldung dazu: „Niki wird für immer in unseren Herzen und ein fester Teil unserer Geschichte bleiben.“ Lauda war mit McLaren 1984 Weltmeister in der höchsten Rennserie geworden.
Die „Bild“ berichtet, Lauda hätte zuletzt Probleme mit einer Niere gehabt, die er als Spende erhalten hatte, habe sich seit rund drei Wochen in einer Klinik in der Schweiz aufgehalten – wo er offenbar auch starb.
Niki Lauda ist tot – was bekannt ist
• Lauda starb am Montag – er wurde 70 Jahre alt
• 1976 hatte er einen schweren Unfall auf dem Nürburgring und seitdem Probleme
• Er hatte Spendernieren von seinem Bruder und seiner Frau Birgit bekommen
• Medienberichten zufolge hatte eine Niere Probleme gemacht
• Er befand sich demnach in einer Schweizer Privatklinik
• Sein Leichnam soll im Wiener Stephansdom aufgebahrt werden
Niki Lauda begegnete mehrfach dem Tod
In seiner Karriere war Niki Lauda mehrfach dem Tod begegnet: In seiner Zeit als Fahrer und Manager in der Formel 1 starben Kollegen bei Unfällen oder nach ihrer Karriere. Niki Lauda schien dabei stets schneller zu sein als der Tod. Er überlebte schwere Unfälle und lenkte sich von Gefahren und Niederlagen mit neuen Projekten ab.
Lauda wurde am 22. Februar 1949 in Wien geboren. Er entstammt einer wohlhabenden Unternehmerfamilie aus der Papierindustrie. Niki Lauda folgte jedoch nicht seinem Vater als Industrieller, sondern verfolgte seine Leidenschaft für den Motorsport mit dem Ziel, professioneller Rennfahrer zu werden. Von der Familie wurde Lauda dabei kaum unterstützt – vor allem nicht finanziell.
Wie es in einem Porträt auf der Webseite des Rennstalls von Mercedes heißt, musste Lauda so zu Beginn seiner Karriere mehrere Kredite aufnehmen, um weiter Rennen fahren zu können. Vor seiner Karriere in der Formel 1 war Lauda in der Formel 5, Formel 3 und in Tourenwagen-Meisterschaften aktiv. 1973 gewann er das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring.
1976 erlitt er bei einem tragischen Unfall auf dem Nürburgring schwerste Verletzungen.
Niki Laudas beste Zitate – mit seinen Worten begeisterte er die Fans
• „Es gibt tausende junger Burschen, die schneller Autofahren können als ich. Aber ich sitze in einem Ferrari.“
• „Der Unterschied waren die Kühe. Die gibt es sonst bei keinem anderen Grand Prix, deshalb war Österreich immer der Kuh-Grand-Prix.“
• „Das Leben ist wichtiger als der WM-Titel. Ich möchte mich doch nicht umbringen, jedenfalls kein zweites Mal...“
• „Der Mensch ist bereit alles zuzugeben. Nur nicht, dass er ein schlechter Autofahrer ist.“
• „Ich habe es satt, blöd im Kreis herumzufahren.“
Der 70-Jährige mit der roten Kappe als Markenzeichen hatte seit dem schweren Unfall auf dem Nürburgring immer wieder mit Gesundheitsproblemen zu tun. Nur knapp überlebte er damals das Flammeninferno. Nicht nur seine Kopfhaut wurde dabei durch schwere Verbrennungen gezeichnet. Der spätere Airline-Besitzer zog sich unter anderem auch Verätzungen der Lunge zu.
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Im Sommer vergangenen Jahres war Lauda eine Lunge transplantiert worden. Die und ist dementsprechend nicht einfach. Doch die
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Nach einer Grippe-Erkrankung musste er im Januar erneut im Krankenhaus behandelt werden. Damals hieß es seitens der Anlässlich seines 70. Geburtstages am 22. Februar hatte sich Lauda noch in einer kurzen Audio-Botschaft beim ORF für die Glückwünsche mit den Worten bedankt: „Ich komme wieder zurück und es geht volle Pulle bergauf.“ Der dreimalige Weltmeister agierte seit 2012 als Aufsichtsratschef des Formel-1-Teams Mercedes AMG Petronas – also dem Werksteam von Mercedes.
Lauda wurde nach dem Unfall am Nürburgring mehrfach operiert
Durch Spätfolgen nach dem Horrorunfall von 1976 hatte Lauda sich schon zweimal einer Nierentransplantation unterziehen müssen. Lauda hat aus erster Ehe zwei Söhne und aus seiner Ehe mit Birgit Lauda achtjährige Zwillinge.
„Sein unermüdlicher Tatendrang, seine Geradlinigkeit und sein Mut bleiben Vorbild und Maßstab für uns alle“, heißt es in der Mitteilung zu Laudas Tod. „Abseits der Öffentlichkeit war er ein liebevoller und fürsorgender Ehemann, Vater und Großvater. Er wird uns sehr fehlen.“
Legendär wurde Lauda, weil er nur 42 Tage nach dem Crash auf dem Nürburgring bereits wieder im Cockpit seines Rennwagens saß. Das folgende WM-Duell mit dem Briten James Hunt war 2013 im Film „Rush“ im Kino zu sehen. Bei seinem ersten Rennen nach dem Unfall wurde er in Monza Vierter. „Die schnelle Rückkehr gehörte zu meiner Strategie, nicht lange daheim zu sitzen und darüber nachzugrübeln, warum und wieso mir das Ganze widerfahren ist“, sagte er später.
Der Unfall auf der Nordschleife des Nürburgrings veränderte Laudas Leben
Bei dem Rennen auf der Nordschleife am Nürburgring war Niki Lauda am 1. August 1976 bei regennasser Strecke von der Fahrbahn abgekommen und gegen eine Felswand geschleudert. Laudas Ferrari verlor Benzin, das sich entzündete. Das Wrack wurde noch von mehreren anderen Boliden getroffen, die im Rennen hinter Lauda lagen.
Lauda war zeitweise in seinem Wagen eingeschlossen und hatte bei dem Unfall seinen Helm verloren. In der Folge zog sich der Österreicher schwere Verbrennungen zu und atmete giftige Dämpfe ein. Der Rennfahrer-Kollege Aruto Merzario rettete Lauda aus dem Cockpit. Ein anderer Fahrer – Harald Ertl – versuchte die Flammen mit einem Feuerlöscher zu bändigen. Nach dem Lauda wieder bei Bewusstsein war, taumelte er entlang der Strecke, wurde dann aber von Kollegen beruhigt und schließlich von Rettungskräften abtransportiert.
Lauda war bereits 1975 erstmals Weltmeister geworden. Während der Verletzungspause von Lauda konnte der Brite James Hunt in der Gesamtwertung auf Lauda aufholen und im letzten Rennen den Weltmeistertitel feiern – Lauda wurde somit 1976 nicht noch einmal Weltmeister. Aber ein Jahr nach dem Unfall gewann er seinen zweiten Titel, 1984 seinen dritten WM-Titel. 1985 trat er zurück.
An seine aktive Sportlerkarriere schloss der Industriellensohn nahtlos eine Laufbahn als Unternehmer an. Aus seiner Begeisterung für das Fliegen entwickelte er als Pilot seine eigene Airline.
1991 erlebte die Fluggesellschaft ihre dunkelste Stunde mit dem Absturz einer Maschine in Thailand. 223 Menschen kamen um. Ende der 1990er Jahre verkaufte er Lauda an den Konkurrenten Austrian Airlines (AUA). 2003 ging er mit einer neuen Flotte unter dem Namen Niki an den Start.
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Bei Niki stieg ihr Gründer 2011 aus. Air Berlin übernahm die Linie. Mit der Firma Laudamotion stieg Lauda Anfang 2016 ins Geschäft mit Privatjets ein. Nach den Pleiten von Air Berlin und Niki übernahm er die Führung bei Niki erneut und brachte das Unternehmen unter dem Namen Laudamotion wieder an den Start. (mit dpa-Material)