Dortmund. Der Wechsel des schnellen Außenverteidigers nach Dortmund ist so gut wie fix. Auch Hazard soll noch kommen. Julian Brandt bleibt Wunschspieler.

Ablenkung können sie bei Borussia Dortmund derzeit eigentlich nicht gebrauchen. Alle Konzentration gilt dem Endspurt in der Bundesliga, gilt der Chance, am letzten Spieltag mit einem Sieg bei Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr/Sky) noch am zwei Punkte besseren Spitzenreiter Bayern München vorbeizuziehen. Aber im Hintergrund wird natürlich längst an den Planungen für die kommende Saison gearbeitet – und daran, vielleicht noch ein bisschen erfolgreicher zu sein als in dieser Spielzeit.

Keine Zweifel mehr am Schulz-Transfer

Und hinter einen Punkt auf seiner Aufgabenliste kann Sportdirektor Michael Zorc nun ein Häkchen setzen: Linksverteidiger Nico Schulz wird nach Informationen dieser Zeitung vom Ligakonkurrenten TSG Hoffenheim zum BVB wechseln. Noch sind nicht alle formalen Details abgewickelt, doch ein Zweifel, dass der Wechsel zustande kommt, besteht nicht mehr.

Weil Schulz keine Ausstiegsklausel in seinem bis 2021 laufenden Vertrag hat, wird er für den BVB nicht billig: an die 30 Millionen Euro gehen nach Hoffenheim.

Das Argument für die Verpflichtung des Nationalspielers ist einfach: Tempo. Schulz kommt auf eine Höchstgeschwindigkeit von fast 35 Kilometern pro Stunde und ist damit ähnlich schnell wie der Achraf Hakimi. Noch dazu ist er ein guter Torvorbereiter – auch wenn bislang fünf Torvorlagen in der laufenden Saison kein besonders starker Wert sind.

Die Statistik spricht für Schulz

Aber inzwischen lässt sich im Fußball bekanntlich fast alles in Zahlen gießen, darunter die Qualität von Torvorbereitungen. Die Flut der vorhandenen Daten ermöglicht es, für jede Position und Situation zu errechnen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Schuss auch zum Tor führt – und damit auch, wie wahrscheinlich eine Torvorlage zum Tor führt. Der daraus resultierende Wert nennt sich Expected Assists, also zu erwartende Torvorlagen. Er misst die also die Qualität der Vorlage, unabhängig davon, ob der Stürmer die Chance verwertet oder verstolpert. Hier kommt Schulz auf einen Wert von 10,14, was der zweithöchste Wert der Liga ist – hinter Joshua Kimmich.

Der 26-jährige ist nicht der einzige gute Torvorbereiter, den die Dortmunder im Sommer holen will. Auch bei Thorgan Hazard könnte in nicht allzu ferner Zukunft Vollzug gemeldet werden. Der Offensivspieler von Borussia Mönchengladbach hatte kürzlich erklärt, dass er sich mit dem BVB bereits auf einen Wechsel verständigt habe. „Die Vereine müssen sich einigen“, sagte er dem TV-Sender VTM Nieuws. „Ich habe eine Einigung mit ihnen.“ Das heißt: Hazard kommt in jedem Fall zum BVB, spätestens bei Vertragsende 2020. Allerdings stärkt sein Bekenntnis zu Schwarz-Gelb die Dortmunder Verhandlungsposition ganz erheblich – und immer mehr zeichnet sich ab, dass Gladbach seine ursprünglichen Vorstellungen von 40 Millionen Euro Ablöse aufgibt und jene rund 30 Millionen Euro akzeptiert, die Zorc zu zahlen bereit ist.

Was will Brandt?

Und geht es nach dem BVB-Sportdirektor, wäre damit noch nicht Schluss mit den teuren Transfers: Gerne würden die Dortmunder auch Julian Brandt von Bayer Leverkusen ins Ruhrgebiet locken. Der 23-Jährige hat in seinem bis 2021 laufenden Vertrag eine Ausstiegsklausel über 25 Millionen Euro verankert.

Noch allerdings ist unklar, ob er überhaupt wechseln will. Sollte der Tabellenfünfte Leverkusen am letzten Spieltag noch in die Champions League einziehen, ist die Chance groß, dass der Nationalspieler Brandt mindestens ein weiteres Jahr bleibt.