Riga. Deutsche Fed-Cup-Mannschaft schlägt in der Relegation Lettland nach drei Einzeln mit 3:0. Mona Barthel gelingt als Görges-Ersatz guter Auftritt.
Ersatzspielerin Mona Barthel hat für die deutschen Tennis-Damen den Verbleib in der Weltgruppe des Fed Cups perfekt gemacht. Die für Angelique Kerber nachnominierte und am Samstag für Julia Görges eingesprungene Neumünsteranerin holte beim Relegationsspiel in Lettland den entscheidenden dritten Punkt zum uneinholbaren 3:0-Vorsprung gegen die Gastgeberinnen. Barthel gewann in Riga 6:4, 6:3 gegen Jelena Ostapenko, nachdem am Freitag schon Andrea Petkovic die ehemalige French-Open-Siegerin bezwungen und Görges sich danach mit Mühe gegen Außenseiterin Diana Marcinkevica durchgesetzt hatte.
Barthels ersetzt Görges
Die anstelle der erkrankten Wimbledonsiegerin Kerber ins Team gerückte Barthel ersetzte im ersten Einzel am zweiten Tag dann Görges. Der Deutsche Tennis Bund sprach vor der Begegnung von einer Vorsichtsmaßnahme, nachdem Görges am Freitag zwei Stunden lang hart für ihren Drei-Satz-Sieg gegen Marcinkevica hatte kämpfen müssen. Die Weltranglisten-17., nominell die deutsche Nummer eins in Lettland, saß aber auf der Bank.
Görges konnte beruhigt zuschauen, denn Barthel zeigte in der Arena Riga keine Zeichen von Nervosität oder Anspannung. In der wohl auch angesichts des Spielstandes nach dem ersten Tag nur spärlich besuchten, 10.000 Zuschauer fassenden Halle, war die Stimmung auch allenfalls zeitweise noch zuversichtlich.
Barthels mit starkem Aufschlag
Barthel befreite sich dank ihres starken Aufschlages immer wieder aus der einen oder anderen kritischen Situation, während Ostapenko mit dem Druck des Siegenmüssens wie schon gegen Petkovic Probleme bekam. Beim Stand von 4:5 begann sie ihr Aufschlagspiel mit zwei Doppelfehlern, beim Satzball für Barthel folgte ein dritter.
Die derzeit nur auf Platz 90 der Weltrangliste geführte 28-Jährige, die 2017 immerhin im Achtelfinale der Australian Open stand, schaffte im zweiten Satz sogar das Break zum 3:1. Ostapenko wehrte sich angesichts der drohenden Niederlage in der gesamten Begegnung noch einmal und schaffte sofort das Rebreak.
Doch die zuletzt nicht stabile und zuvor verletzte French-Open-Gewinnerin von 2017 gab danach sofort selbst wieder ihren Aufschlag zum 4:2 für Barthel ab. Mit einem Ass zum 5:2 holte sich die Schleswig-Holsteinerin das enge nächste Spiel. Ostapenko vergrub ihr Gesicht beim Seitenwechsel kurz in einem Handtuch, die deutsche Damentennis-Chefin Barbara Ritter, selbst viele Jahre Teamchefin, lächelte auf der deutschen Bank schon entspannt. Wenig später machte Barthel den nicht unbedingt erwarteten Erfolg perfekt und nutzte gegen die Nummer 29 der Welt ihren ersten Matchball per Ass. (dpa)