New York/Essen. College-Basketballspieler verletzt sich nach Defekt an seinem Schuh. Die Folge: Nikes Aktienkurs sinkt, US-Medien diskutieren über Sportsystem.

Die Aktie des Sportartikelherstellers Nike ist nach einer Panne mit einem kaputten Schuh und einer Knieverletzung von College-Basketballstar Zion Williamson gesunken. Bereits um mehr als ein Prozent sei die Nike-Aktie schon gefallen, berichteten US-Medien. Die Schuhsohle des Spielers hatte sich bei einer schnellen Drehung im Spiel der Teams der Universität Duke und der Universität von North Carolina in Chapel Hill a gelöst.

Verletzung unter den Augen Barack Obamas

Der 18-jährige Duke-Spieler Williamson, der als aussichtsreicher Kandidat für die Profiliga NBA gehandelt wird, verließ unter den Augen prominenter Gäste hinkend das Spielfeld und kehrte nicht zurück. Ein Video, das die Reaktion des früheren US-Präsidenten Barack Obama auf den Vorfall zeigte, ging in den sozialen Medien viral. Duke verlor das Spiel.

Mike Krzyzewski, der Trainer der Duke-Basketballmannschaft "Blue Devils", zeigte sich besorgt und sagte, Williamson habe eine leichte Verstauchung im Knie. "Wir sind natürlich besorgt und möchten Zion eine schnelle Genesung wünschen", teilte die Firma Nike mit, die einen Vertrag als Exklusivhersteller für Schuhe und Trikots der "Blue Devils"-Atlethen hat. Es handele sich um einen Einzelfall und man arbeite daran, den Grund zu identifizieren.

Öffentliche Debatte über College-Sport

Wie wichtig der Vorfall in den USA genommen wird, zeigt ein Blick auf die Webseite der New York Times, die das Thema ausführlich behandelt. Die Zeitung nimmt den Vorfall zum Anlass, um grundsätzlich über die Rolle der Universitäten im US-Sport nachzudenken und fragt, ob Sportler wie Zion Williamson ihre "Arbeitskraft unentgeltlich" für den Ruhm einer Universität, der Duke University, und dem Profit eine Unternehmens, Nike, zur Verfügung stellen sollten. Unmittelbar nach dem Vorfall hatten sich prominente US-Basketballer zu Wort gemeldet und das System infrage gestellt.

Die New York Times weist darauf hin, dass Sportler im US-College-System jenseits eines Stipendiums für das Studium an der Universtität nicht für ihren Sport bezahlt werden dürfen. Gleichzeitig ist der College-Sport ein Riesenmarkt. Tickets für das Spiel, bei dem Williamson sich wegen des Schuhs verletzte, wurden offenbar auf dem grauen Markt für bis zu 2000 US-Dollar angeboten.

Weitere Indizien für die wirtschaftlichen Dimensionen des College-Sports: Nike hat mit zahlreichen Universitäten Ausrüster-Verträge abgeschlossen Die Duke University muss als private Einrichtungen die Summe nicht offenlegen, aber vergleichbare staatliche Universitäten erhalten zwischen zehn und siebzehn Millionen US-Dollar im Jahr. (jk, mit dpa)