Duisburg. . Der MSV Duisburg kämpft am Dienstag an der Wedau ab 20.45 Uhr gegen den SC Paderborn 07 um den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale.
In der Duisburger Arena standen am Montag die üblichen umfangreichen Umbauarbeiten an. Das DFL-Logo musste dem DFB-Emblem weichen, die DFB-Pokal-Sponsoren rückten an den Platz der Geldgeber, die das Ligageschäft des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg finanzieren. Und MSV-Trainer Torsten Lieberknecht darf die immer noch triste Zweitliga-Tabelle für kurze Zeit abhängen. Die Zebras können heute frei von den Sorgen um den Klassenerhalt auftreten. Der MSV trifft um 20.45 Uhr im Achtelfinale auf den Liga-Konkurrenten SC Paderborn 07. „Wir sind total heiß darauf, eine Runde weiter zu kommen“, freut sich Lieberknecht auf die Partie.
MSV spielte zuletzt 2010 im Achtelfinale
Zum ersten Mal seit 2010 steht der MSV Duisburg wieder im Achtelfinale. Damals gewann der Zweitligist unter der Regie von Trainer Milan Sasic 2:1 beim Bundesligisten 1. FC Köln. Es folgten Siege gegen Kaiserslautern und Cottbus, am Ende stand die Finalteilnahme in Berlin gegen den FC Schalke 04. So weit mag MSV-Präsident Ingo Wald noch nicht denken – zumindest träumen darf der 61-Jährige davon – aber schon der Einzug ins Viertelfinale wäre für den Vereinschef eine große Sache. Der MSV würde im Falle eines Sieges über Paderborn eine Prämie in Höhe von 1,328 Millionen Euro einstreichen. „Das würde immens weiterhelfen“, unterstreicht der Präsident.
Auch Torsten Lieberknecht hat den Geldsegen im Blick, der Trainer legt den Fokus aber naturgemäß auf den sportlichen Bereich. Auch wenn Liga und Pokal zwei verschiedene Paar Schuhe sind, will Lieberknecht den Schwung vom 3:2-Sieg über Darmstadt 98 vom vergangenen Freitag nutzen und gleichzeitig weiteres Selbstvertrauen für die nächste Liga-Aufgabe bei der SpVgg Greuther Fürth tanken.
Duisburgs Abwehrspieler Enis Hajri fällt aus
Zumindest auf einer Position muss der Trainer umstellen. Enis Hajri fällt mit einer Waden-Prellung aus, sodass der zuletzt gesperrte Andreas Wiegel auf die rechte Verteidigerposition zurückkehrt. Ob Lieberknecht, der sehr gerne seine Aufstellungen verändert, um den Gegner zu überraschen, ansonsten der Formation das Vertrauen schenken wird, die am, Freitag gut 60 Minuten lang eine starke Leistung ablieferte, ließ er am Montag offen. Es könne sein, dass die Spielweise des Gegners Veränderungen erfordere, merkte der Fußballlehrer an.
Allerdings legte sich der Coach bereits darauf fest, dass der Koreaner Young-jae Seo wieder auf der linken Seite verteidigen wird. Auch für Kevin Wolze, der auf der linken Offensivseite spielte, fand Lieberknecht lobende Worte – auch weil der Ex-Kapitän die frühe Führung erzielte: „Unsere Tore waren zum Zunge-Schnalzen.“
Es gibt also kaum Gründe, Grundlegendes zu verändern. Auch an Cauly Oliveira Souza wird im Mittelfeld kein Weg vorbeiführen. Der Brasilianer war am Freitag an der Vorbereitung der ersten beiden Tore maßgeblich beteiligt. Zudem brach er beim 2:0-Heimsieg über Paderborn im November mit einem Traumtor den Bann.
Ex-MSV-Torwart Michael Ratajczak kehrt zurück
Zurecht verweist Lieberknecht darauf, dass es nun im Pokal ein komplett anderes Spiel geben werde. Der SC Paderborn 07 reist mit breiter Brust an die Wedau. Der Aufsteiger schoss am Samstag Greuther Fürth mit 6:0 ab. Ein Debakel für Fürth, das Trainer Damir Buric am Montag den Job kostete.
Auch Paderborn ist heiß auf das Viertelfinale. Die Runde der letzten Acht hatten die Ostwestfalen in der vergangenen Saison als Drittligist erreicht. Damals verloren sie letztlich 0:6 gegen den FC Bayern München.
SC-Trainer Steffen Baumgart setzt im Pokal auf Torhüter Michael Ratajczak, der in der Liga nur Ersatzmann für Stammkeeper Leobold Zingerle ist. Somit steht der 36-Jährige, der von 2013 bis 2016 für den MSV spielte, an alter Wirkungsstätte zwischen den Pfosten.