Benidorm. Schalke bereitet sich seit Freitag an der Costa Blanca auf die Rückrunde vor. Nicht nur für Co-Trainer Seppo Eichkorn ist es ein Neubeginn.
Die zwei Mitarbeiter, die am Freitagnachmittag kurz vor Beginn der ersten Trainingseinheit den Rasenplatz am Rande der Hotelanlage Melia Villaitana in Benidorm inspizierten, lächelten freundlich und nickten. Sie hatten vermutlich aber gar nicht verstanden, was ihnen der ältere Herr im dunkelblauen Trainingsanzug da gerade zugerufen hatte. „Frohes Neues“, sagte Seppo Eichkorn mehrfach in Richtung der Fans, in deren Nähe eben auch die Hotel-Mitarbeiter standen. „Frohes Neues“ – wie passend für dieses Trainingslager, in das die Schalker Profis am Freitag gereist sind.
Schalke ist eine Großbaustelle
Sie alle wollen im neuen Jahr die verkorkste Hinrunde schnell hinter sich lassen. In 2019 soll alles besser werden. Denn nach der Vizemeisterschaft in der vergangenen Saison ist reichlich Sand ins Getriebe geraten. Das Resultat: Tabellenplatz 13, nur vier Punkte Abstand bis zum Relegationsplatz. Auf Schalke ist nicht nur das Vereinsgelände zur Großbaustelle geworden.
Ein Baustein, wenn auch nur ein kleiner, dass es in diesem Jahr tatsächlich besser läuft, ist Seppo Eichkorn. Der 62-Jährige ist seit Freitag offiziell Co-Trainer auf Schalke. Es war der ausdrückliche Wunsch von Trainer Domenico Tedesco, der in den vergangenen anderthalb Jahren mit Peter Perchtold nur einen Assistenten an seiner Seite hatte, Eichkorn in den Trainerstab aufzunehmen. „Weil er menschlich und fachlich super ist. Er verfügt über viel Wissen und über viel Erfahrung“, erklärte Tedesco. Seit fünf Jahren hat Eichkorn in der Scouting-Abteilung des FC Schalke 04 gearbeitet, mit Tedesco besteht deshalb bereits ein reger Austausch. „Ein sehr akribischer Arbeiter, ein guter Typ. Ich wollte jemanden haben, der nicht identisch wie ich gestrickt ist, sondern eine andere Herangehensweise hat und Situationen vielleicht auch anders sieht und anpackt“, sagt Tedesco, der mit dem ehemaligen Magath-Assistenten Eichkorn, der eher als Coach der alten Schule gibt, Reibungen nicht fürchtet. Im Gegenteil: „Es darf auch mal Reibungen geben“, sagt Tedesco „Es ist ja nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Es ist wichtig, dass wir auch mal kontrovers diskutieren.“
Bentaleb hat leichte Beschwerden
Um 16.15 Uhr ging es dann für den Trainer und seinen 29 Jahre älteren neuen Co-Trainer hinaus zur ersten Einheit. Nabil Bentaleb drehte wegen leichter Beschwerden nur eine gute halbe Stunde seine Runden. Auch Guido Burgstaller und Hamza Mendyl beließen es beim Lauftraining. Schalkes Sportdirektor Axel Schuster ist aber optimistisch, dass Burgstaller noch während des Aufenthalts in Spanien ins Mannschaftstraining zurückkehren kann. Schuster: „Wir werden ihn hier auf dem Trainingsplatz sehen.“
Mark Uth vor Rückkehr ins Mannschaftstraining
Mark Uth, der sich Mitte November beim Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt eine schwere Muskelverletzung zugezogen hatte, absolvierte das Aufwärmprogramm, bevor er noch Sprintübungen machte. „Mark hat überhaupt keine Schmerzen mehr, er wird leicht beginnen und dann ins Mannschaftstraining zurückkommen“, sagte Domenico Tedesco.
Auf die Frage, wo der Schwerpunkt des über einwöchigen Trainingslagers an der Costa Blanca liegt, antwortete Tedesco: „Überall. Wir haben sehr viel vor - in allen Bereichen.“ Frohes Neues!