Essen. Die Uefa hat weitere Vereinen und Partien genannt, die unter Manipulationsverdacht stehen. Und erneut ist Fenerbahce Istanbul dabei - der Klub, der von Christoph Daum trainiert wird. Möglicherweise sind auch drei Schiedsrichter und ein Uefa-Offizieller involviert.
Im größten Wettskandal in der Geschichte des europäischen Fußballs hat die Europäische Fußball-Union (UEFA) am Mittwochnachmittag fünf unter Manipulationsverdacht stehende Klubs bzw. sieben unter Manipulationsverdacht stehende Spiele genannt.
Bei den fünf Klubs, die neu unter Verdacht stehen, handelt es sich um KF Tirana, KS Vilaznia (beide Albanien), FC Dinaburg (Lettland), NK Ljubljana (Slowenien) sowie Honved Budapest (Ungarn). Insgesamt sollen sieben Spiele der Qualifikation zur Champions- beziehungsweise Europa League manipuliert worden sein. Laut der UEFA sind möglicherweise drei Schiedsrichter und ein Offizieller der UEFA involviert. Die entsprechenden Namen wurden nicht bekannt gegeben wurden.
Auch Fenerbahce Istanbul beteiligt
Folgende Spiele sollen betroffen sein: Champions-League-Qualifikation, 2. Runde vom 21. Juli 2009: Stabaek IF - KF Tirana; Europa-League-Qualifikation, 2. Runde vom 16. Juli 2009: Bnei Yehuda Tel Aviv - FC Dinaburg; Europa-League-Qualifikation, 2. Runde vom 23. Juli 2009: FC Dinaburg-Bnei Yehuda Tel Aviv; Europa-League-Qualifikation, 2. Runde vom 23. Juli 2009: KS Vllaznia - Rapid Wien; Europa-League-Qualifikation, 2. Runde vom 16. Juli 2009: Rapid Wien - KSV Vllaznia; Europa-League-Qualifikation, 3. Runde vom 6. August 2009: NK Ljubljana - FC Metalurg Donezk; Europa-League-Qualifikation, 3. Runde vom 30. Juli 2009: Fenerbahce Istanbul - Honved Budapest.
Die Bochumer Staatsanwaltschaft hatte am Freitag bekannt gegeben, dass mindestens drei Partien der Champions League sowie zwölf Spiele aus der neuen Europa League in 2009 unter Verdacht stehen, verschoben worden zu sein.
Auswirkungen noch unklar
Die UEFA-Erkenntnisse gehen über die bisher bekannt gegebenen Ergebnisse der Staatsanwaltschaft Bochum hinaus. Damit hat der Betrugsskandal im europäischen Fußball, bei dem insgesamt mindestens 200 Spiele manipuliert worden sein sollen, eine neue Dimension erreicht. Welche Auswirkungen die neuen Verdachtsfälle auf den laufenden Wettbewerb in der Champions League haben, war zunächst noch unklar.