In Brasilien gibt es einen Fußballer, der Overath Breitner da Silva Medina heißt. Doch, tatsächlich, kein Quatsch. Der Mann spielte sogar schon für den berühmten Pelé-Klub FC Santos.

In Brasilien gibt es einen Fußballer, der Overath Breitner da Silva Medina heißt. Doch, tatsächlich, kein Quatsch. Der Mann spielte sogar schon für den berühmten Pelé-Klub FC Santos.

Warum Overath Breitner? Ganz einfach: Es kommt in Brasilien nicht selten vor, dass vor allem Väter darauf pochen, ihren Söhnen Namen von prominenten Fußballern zu geben. Der Vater von Overath Breitner hatte ein Faible für die beiden deutschen Weltmeister von 1974. Overath Breitner selbst hat ansonsten zu Deutschland so viel Bezug wie Helene Fischer zu Rammstein. Es nervt ihn sogar, immer wieder erklären zu müssen, warum er diesen seltsamen Namen trägt.

Haben es Menschen, deren Namen eher Sammelbegriffe sind, deshalb leichter? Tja.

Neulich bei einem Kinderturnier im Ruhrgebiet. Es ist viel los, es wird auf Kleinfeldern gespielt, Eltern und Trainer am Rande inszenieren ein großes Getöse. Und immer wieder erklingt der Name Leon. Der Kurze mit der Schlabberbuxe heißt so, der Dünne mit den Segelohren auch, der Mini-Neuer im Tor ebenso. Für mich hat sich das erst wie Leo angehört. „Leo“ haben wir früher immer gerufen, wenn sich ein Mitspieler zurückhalten sollte, „Leo“ war ein Codewort. „Lass“ zu brüllen ist nämlich verboten, Namen darf man rufen. Mit einer Ausnahme. Kürzlich hat mir ein Schiedsrichter erzählt, auch „Leo“ sei nicht mehr erlaubt, weil es eben für „Lass“ stehe. Gut so. Bei den vielen Leons, die mittlerweile über die Plätze düsen, wären Missverständnisse garantiert.

Der frühere Nationaltorwart Timo Hildebrand hat seinen Sohn übrigens Neo genannt, er ließ sich dabei von dem Film Matrix inspirieren. Wird Neo später noch mit vielen Leons zusammenspielen? Wird Neo wieder „Leo“ rufen dürfen, wenn ein Mitspieler den Fuß vom Ball lassen soll? Um solchem phonetischen Einerlei zu entgehen, sollte man doch besser vorsorgen. Vorbildlich handelten zwei ehemalige Nationalstürmer: Mike Hanke nannte seine Kinder Janatha-Fey und Jayron-Cain, der Nachwuchs von Stefan Kießling heißt Taylor-Joel und Hailey-Milu.

Applaus also auch für den jungen Vater Benedikt Höwedes: Der gerade im Oktober geborene Sohn des Schalker Weltmeisters von 2014 hört auf den Namen Bas Antonius.

Solche Namen klingen besonders bei uns im Revier klasse. „Janatha-Fey, Hailey-Milu, Bas Antonius, reinkommen! Essen iss färtich!!!“