Lissabon. Portugal tritt ohne Cristiano Ronaldo gegen Polen und Schottland an. Offiziell werden keine Gründe für die Entscheidung genannt.

Fußballstar Cristiano Ronaldo verzichtet auf einen Einsatz bei den nächsten Länderspielen der portugiesischen Nationalmannschaft. Das gab Auswahltrainer Fernando Santos bei der Veröffentlichung des Kaders für die Begegnungen in Polen am 11. Oktober und in Schottland am 14. Oktober in Lissabon bekannt. Der 33 Jahre alte Stürmer von Juventus Turin solle auch bei der übernächsten Länderspielwoche nicht berücksichtigt werden.

Gründe für diese Entscheidung wurden nicht bekanntgegeben. Ronaldo hatte am Mittwoch Vergewaltigungsvorwürfe entschieden zurückgewiesen. "Es gab ein Gespräch mit mir, dem Spieler und dem Verbandschef (Fernando Gomes), und wir haben zusammen vereinbart, dass der Spieler bei dieser und auch bei der nächsten Nominierung nicht zur Verfügung stehen wird", erklärte Santos am Donnerstag. Auf Fragen sagte der Coach des Europameisters von 2016, er sei davon überzeugt, dass der Kapitän irgendwann wieder für die Nationalelf spielen werde.

Santos glaubt Ronaldo

Die Frage, ob er wisse, wie Ronaldo sich angesichts der Beschuldigungen einer US-Amerikanerin derzeit fühle, wollte Santos nicht beantworten. "Es ist eine private Angelegenheit", sagte er lediglich. Wenig später erklärte er aber auch: "Ich kenne Cristiano sehr gut und glaube voll und ganz, dass das, was er sagt, wahr ist."

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Die Nachrichtenagentur Lusa zitierte den Verbandspräsidenten Gomes unterdessen mit folgender Stellungnahme: "In meinem Namen und im Namen des portugiesischen Fußball-Verbandes spreche ich Cristiano Ronaldo in einer Zeit, in der sein Name und sein Ruf in Zweifel gezogen werden, meine volle Solidarität aus." Er glaube den Unschuldsbeteuerungen des Profis. Es gelte nicht nur das Prinzip der Unschuldsvermutung. "Ich kenne Ronaldo auch seit vielen Jahren und kann seinen guten Charakter bezeugen", erklärte Gomes. (dpa)