Essen. Erst polterte Ewald Lienen in einem Rundumschlag. Jetzt versucht er, seine Äußerungen gegen Schalke-Trainer Domenico Tedesco wieder einzufangen.
Ewald Lienen hat sich bei Schalke-04-Trainer Domenico Tedesco entschuldigt. Nach eigenen Angeben hat der Sportdirektor des FC St. Pauli dem Trainer geschrieben, weil er ihn telefonisch nicht erreicht hatte. Das teilte St. Pauli über Twitter mit. "Ich bin da weit über das Ziel hinausgeschossen", zitiert der Tweet den ehemaligen Mönchengladbacher Fußballprofi. "Ich entschuldige mich für die Aussage in aller Form. Er hat sowohl auf Schalke als auch in Aue – und da haben wir es am eigenen Leib erfahren – im Profibereich herausragende Arbeit geleistet" hieß es zudem auf der Webseite des Klubs.
Ewald Lienen poltert bei TV-Auftritt
Zuvor hatte der 64-Jährige bei einem Talkshow-Auftritt zu einem verbalen Rundumschlag ausgeholt. "Die Arroganz, die Jogi Löw und die Nationalspieler an den Tag gelegt haben, war hanebüchen. Ich bin froh, dass sie früh ausgeschieden sind, weil das Gesamtkunstwerk erbärmlich war", hatte Lienen bei einem Talk des Fernsehsenders Sky in Hamburg gesagt.
Dass eine kleine Fußball-Nation wie der spätere Vizeweltmeister Kroatien statt der Deutschen bis ins Endspiel gegen Frankreich kommen konnte, machte Lienen offenbar fassungslos. "Wir in Deutschland haben so viele gute Spieler wie die Kroaten Einwohner".
Lienen kritisiert Tedescos Taktik
Schließlich kam er bei seiner Generalabrechnung auch auf Schalkes Trainer Domenico Tedesco zu sprechen: "Ich mag den Domenico ja. Aber nach einem halben Jahr in der 2. Liga ist der Bundesliga-Trainer. Dann macht er es wie Mourinho und stellt 18 Mann vor den Strafraum. Das ist der Tod des Fußballs." Für diese Worte scheint er jetzt den Schalker Trainer um Entschuldigung zu bitten. Eine Reaktion Tedescos auf den Annäherungsversuch des Technischen Direktors von Sankt Pauli, der für deutliche Worte bekannt ist, steht derzeit noch aus.
Etwas allgemeiner hatte er sich zuvor auch die Nachwuchstrainer vorgenommen und gepoltert: "Es geht nur noch darum, mit 30 Jahren Bundesliga-Trainer zu werden. Dabei bleibt die Individualität der Spieler auf der Strecke."