Bochum. Fünf Monate hat Maxim Leitsch aussetzen müssen, jetzt tastet sich der 20-Jährige allmählich wieder an den Profialltag heran.

Der Vergleich mit dem routinierten Kollegen ist nicht zulässig, schließlich muss sich Timo Perthel nach eineinhalbjähriger Pause inklusive mehrerer Operationen in den Profialltag zurückkämpfen. Aber für einen jungen Spieler wie Maxim Leitsch zählt jede Woche. Fünf Monate hat der 20-Jährige nun aussetzen müssen, einer hartnäckigen Schambeinverletzung wegen. An Perthels Seite tastet sich der Abwehrspieler nun bereits vor dem allgemeinen Trainingsauftakt am Montag langsam wieder heran an die Maximalbelastung.

Robin Dutt hat den Linksfuß, der sowohl als Innen- wie auch als Außenverteidiger auflaufen kann, noch nie spielen sehen. Als der aktuelle Trainer des VfL Bochum kam, musste Leitsch gerade die Segel streichen – nach zuvor immerhin zehn Saisoneinsätzen. „Das war ärgerlich, ich war einigermaßen drin. Die Verletzung kam zu einem ungünstigen Zeitpunkt“, sagt der Essener im Rückblick. Er weiß, dass er sich in der anstehenden Vorbereitung „ordentlich präsentieren“ muss. Aber das, sagt Leitsch, gelte ja für alle: „Die Karten werden neu gemischt, jeder muss sich beweisen.“

Zwei, die für ihr Comeback schuften müssen: Timo Perthel (links) und Maxim Leitsch, dazwischen der Neu-Uerdinger Stefan Aigner.
Zwei, die für ihr Comeback schuften müssen: Timo Perthel (links) und Maxim Leitsch, dazwischen der Neu-Uerdinger Stefan Aigner. © imago sportfotodienst

Der Druck, der auf ihm lastet, ist nicht zu leugnen, es gilt schließlich in absehbarer Zeit den nächsten Entwicklungsschritt zu machen. Und dennoch muss der junge Abwehrspieler mit Augenmaß an die Aufgabe herangehen, darf nicht überziehen. Sicher habe er auch im Urlaub läuferisch etwas gemacht, sagt er, aber 100 Prozent bringe er noch nicht auf den Rasen momentan. „So langsam wird es mehr und mehr“, sagt Leitsch, der nicht nur an den Grundlagen arbeiten muss, sondern auch die persönlichen Defizite im Blick hat. „Ich bin schon kräftiger geworden, aber da muss noch was kommen“, räumt der 1,89 Meter lange Schlaks, der für einen Innenverteidiger außergewöhnlich flott unterwegs ist, freimütig ein.

Und wie hat er die Mannschaft wahrgenommen, als der Fahrstuhl sich ganz allmählich wieder nach oben bewegte, er selbst aber nicht mehr tun konnte als auf der Tribüne die Daumen zu drücken? Hat er an einen möglichen Absturz gedacht? „Nein“, sagt Maxim Leitsch, „Angst davor hatte ich wirklich nicht. Wir haben so viel Qualität in der Mannschaft, dass ich immer an den Klassenerhalt geglaubt habe.“

Für ihn, sagt der 20-Jährige noch, sei es jetzt wichtig, mal „ein Jahr fit und gesund zu bleiben und spielen zu können“. Aber was wünscht er sich für den Verein und für die Mannschaft? Die Antwort kommt schnell und ist deutlich: „Ich hoffe auf einen guten Start und auf weniger Unruhe als in der vergangenen Saison.“