Johannesburg. . Die Entscheidung des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, bei gewissen Wettkampfdisziplinen Höchstwerte des Testosteron-Hormons unter Sportlerinnen festzusetzen, hat in Südafrika einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Der Afrikanische Nationalkongress (ANC) als Regierungspartie brandmarkte die IAAF-Entscheidung als „äußerst unfair, ungerecht und unverhohlen rassistisch“. Der Grund: Der Entscheid betrifft vor allem Caster Semenya, südafrikanische Weltmeisterin und Doppel-Olympiasiegerin im 800-Meter-Lauf.

Die Entscheidung des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, bei gewissen Wettkampfdisziplinen Höchstwerte des Testosteron-Hormons unter Sportlerinnen festzusetzen, hat in Südafrika einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Der Afrikanische Nationalkongress (ANC) als Regierungspartie brandmarkte die IAAF-Entscheidung als „äußerst unfair, ungerecht und unverhohlen rassistisch“. Der Grund: Der Entscheid betrifft vor allem Caster Semenya, südafrikanische Weltmeisterin und Doppel-Olympiasiegerin im 800-Meter-Lauf.

Die Stärken der 27-Jährigen, in ihrer Heimat ein Idol, liegen auf den Mittelstrecken 400, 800 und 1500 Meter. Will eine Sportlerin in diesen Disziplinen trotz erhöhten Testosteronspiegels (der Grenzwert liegt bei 5 Nanomol pro Liter Blut, Frauen haben üblicherweise zwischen 0,12 bis 1,79 nmol/L) antreten, muss sie zwecks angestrebter Chancengleichheit durch Medikamente ihren Hormonwert senken und über mindestens sechs Monate auf dem Niveau halten – oder als Mann antreten.

Geschlechtstest sorgte für Eklat

Semenya reagierte auf die erneute Debatte so: „Ich bin mir zu 99 Prozent sicher, dass die (vom IAAF) mich nicht leiden können. Und zu 100 Prozent sicher, dass mir das egal ist.“ Die Kontroverse um sie geht bereits neun Jahre, bis zur WM in Berlin 2009, zurück. Damals wurde die Athletin mit der dunklen Stimme und dem muskulösen Körperbau zu einem Geschlechtstest genötigt, was in Südafrika heftige Proteste auslöste. Semenya durfte schließlich als Frau antreten: In ihrem Körper sei allerdings ein stark erhöhter Testosteronspiegel festgestellt worden, hieß es. Der genaue Wert wurde jedoch nicht bekannt gegeben.