Dresden. Nur zehn Minuten lang war Deutschlands Eishockey-Nationalmannschaft gegen die Slowakei in Form. Am Ende stand es aber 1:4 (1:1, 0:1, 0:2).
Die Dresdnerin Patricia Kühne, ehemalige deutsche Vize-Juniorenmeisterin im Eiskunstlauf, sorgte vor dem ersten Drittel für Eleganz in der mit 4412 Zuschauern ausverkauften Eis-Arena zu Dresden. Danach war eher harte Arbeit angezeigt. Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft zeigte sich im zweiten Testspiel gegen die Slowakei im Rahmen der Euro Hockey Challenge allerdings nur in den ersten zehn Spielminuten in Form, wirkte ab dem Mitteldrittel müde und verlor folgerichtig mit 1:4 (1:1, 0:1, 0:2).
Bundestrainer Marco Sturm musste am Sonntagabend auf den Ingolstädter David Elsner (Bindehautentzündung) sowie den verletzten ehemaligen Düsseldorfer Stephan Daschner, der künftig für die Straubing Tigers spielen wird, verzichten. Die DEB-Auswahl erwischte einen exzellenten Start. Nach nur 100 Sekunden staubte Marcel Müller von den Kölner Haien einen Distanzschuss von Fabio Wagner zum 1:0 ab. Die Gastgeber hielten die Slowaken bis zum Ausgleich in der elften Minute gut vom eigenen Tor weg. Dann stand Eduard Simun (HC Nove Zamky) direkt vor Torsteher Timo Pielmeier richtig, lenkte einen Distanzschuss durch die Beine des Ingolstädters.
Die Gästen werden übrigens von einem der berühmtesten slowakischen Eishockey-Cracks betreut. Nationaltrainer Miroslav Satan wurde als Spieler mit seinem Land 2002 Weltmeister, holte 2003 mit den Pittsburgh Penguins den Stanley Cup und stand in insgesamt 1136 NHL-Partien auf dem Eis. Satan verkörpert also eine größere Spiel-Erfahrung als auf deutscher Seite Bundestrainer Marco Sturm. Und der hat ja auch 1006 NHL-Einsätze in der Vita stehen.
Im Mittelabschnitt hatten die Slowaken die Partie im Griff, die deutsche Auswahl wirkte müde und gedanklich langsam. Verteidiger Michal Cajkovsky vom KHL-Team aus Jekaterinburg nutzte einen 3-gegen-1-Konter zur slowakischen Führung aus. Zuvor hatte David Bondra, der Sohnemann des früheren NHL-Profis Peter Bondra, nur den Pfosten getroffen.
Chancen für die Adler-Träger gab es eigentlich nur kurz vor der Sirene in Überzahl. Nicolas Krämmer und Sebastian Uvira verpassten jeweils knapp das zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte 2:2.
Die Partie war nach nur 48 Sekunden des Schlussdrittels dann entschieden. Ladislav Nagy (HC Kosice) netzte zum 3:1 unhaltbar aus kurzer Distanz ein. Cajkovsky legte in der Schlussminute noch das 4:1 drauf.
Es bleibt noch eine Menge Arbeit für Bundestrainer Marco Sturm. Allerdings wird sich das Gesicht der Nationalmannschaft bis Dänemark noch stark verändern, wenn die Silber-Gewinner der DEL-Finalisten München und Berlin zum Team stoßen. Und auch noch Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers erwartet wird.
Für die zwei Aufgaben am Donnerstag (19.15 Uhr) in Wolfsburg und am Samstag (17 Uhr) in Berlin jeweils gegen Frankreich wird sich eine ähnlich aufgestellte DEB-Auswahl präsentieren wie in Dresden.