Gelsenkirchen. . Schalke will den schwachen Start in die Rückrunde nicht überbewerten. Aber: Schlechte Pässe und maue Stimmung gegen Hannover 96.
Wenige Minuten nach dem Abpfiff wird auf Schalke über den Videowürfel gerne ein Interview gezeigt, in dem ein Spieler den Fans die Partie aus seiner Sicht schildert. Diesmal sprach Ralf Fährmann die Worte zur Lage der Nation, und Beunruhigendes kam ihm nach dem 1:1 gegen Hannover nicht über die Lippen. Manager Christian Heidel schloss sich den Worten des Kapitäns später mehr oder weniger an: „Wir lassen gar keine Unruhe zu“, sagte Heidel und erklärte: „Wir haben immer gesagt, dass wir nicht jedes Spiel gewinnen und auch mal schwächere Phasen haben werden.“ Keine Frage: Das hatte Schalke in der Winterpause stets betont.
Mehr ausgerechnet
Und trotzdem hatten sie sich natürlich mehr ausgerechnet als nur einen Punkt aus den ersten beiden Rückrunden-Spielen in Leipzig (1:3) und gegen Hannover (1:1). „Gegen Hannover hätten wir natürlich gewinnen müssen, keine Frage“, sagte Bastian Oczipka: „Wir sind sehr enttäuscht, dass es nicht geklappt hat.“
Die Spieler und auch Trainer Domenico Tedesco haderten vor allem damit, dass Schalke die Kontersituationen in der zweiten Halbzeit gar nicht gut ausgespielt hatte. „Teilweise sind wir in Überzahl auf die Abwehrkette zugelaufen, und dann hat der letzte Pass gefehlt“, ärgerte sich Max Meyer. Für Oczipka ist der letzte Pass in die Tiefe ohnehin die größte Baustelle im Schalker Spiel – nicht nur an diesem Abend gegen Hannover: „Normalerweise machst du da das 2:0 oder 3:0, und dann ist das Spiel gegessen“, sagte er: „Wir hatten schon in vielen Spielen Probleme, wenn wir gekontert haben – so auch beim 2:2 gegen Köln.“ Auch da hatte Schalke eine Führung zu Hause verspielt und vorher gegen Wolfsburg (1:1) ebenso.
Anders als in der Hinrunde
Etwas war allerdings diesmal ungewöhnlich: In der Arena herrschte eine merkwürdige Stimmung. Oczipka bemerkte: „Ich weiß nicht, ob das dem Spiel geschuldet war – es war anders als in der Hinrunde.“