Zagreb. . Als die Mannschaften zur Halbzeitpause in die Kabine gingen, vermeldete die Europäische Handballföderation in den sozialen Netzwerken eine 19:9-Führung für Deutschland gegen Montenegro beim ersten EM-Spieltag der Gruppe C im kroatischen Zagreb. Eigentlich stand es zu diesem Zeitpunkt erst 17:9, aber der Fehler war durchaus nachvollziehbar – so deutlich überlegen waren die Deutschen. Am Ende gewann das Team von Christian Prokop mit 32:19 und fuhr damit den zweithöchsten Sieg der deutschen EM-Geschichte ein. Der Bundestrainer ballte die Hand am Spielfeldrand kurz zur Faust, der erste große Turniereinsatz des 39-Jährigen war geglückt. Aber Prokop war klar: „Montenegro war kein wirklicher Gradmesser. Am Montag wird Slowenien ein anderes Kaliber sein.”
Als die Mannschaften zur Halbzeitpause in die Kabine gingen, vermeldete die Europäische Handballföderation in den sozialen Netzwerken eine 19:9-Führung für Deutschland gegen Montenegro beim ersten EM-Spieltag der Gruppe C im kroatischen Zagreb. Eigentlich stand es zu diesem Zeitpunkt erst 17:9, aber der Fehler war durchaus nachvollziehbar – so deutlich überlegen waren die Deutschen. Am Ende gewann das Team von Christian Prokop mit 32:19 und fuhr damit den zweithöchsten Sieg der deutschen EM-Geschichte ein. Der Bundestrainer ballte die Hand am Spielfeldrand kurz zur Faust, der erste große Turniereinsatz des 39-Jährigen war geglückt. Aber Prokop war klar: „Montenegro war kein wirklicher Gradmesser. Am Montag wird Slowenien ein anderes Kaliber sein.”
Die mehr als 18 000 Zuschauer fassende Zagreb-Arena war mit rund 4000 Fans eher spärlich gefüllt, als das deutsche Team ins Turnier startete. Schon vorher war klar, dass jeder Ausrutscher in der Vorrunde im weiteren Turnierverlauf fatale Folgen haben könnte, weil die Punkte in die Hauptrunde mitgenommen werden.
Dem Auftaktspiel kam eine besondere Bedeutung zu, gab es doch auch erste Aufschlüsse darüber, wie sehr das Prokop-Team das System des neuen Bundestrainers bereits verinnerlicht hat und dieses unter Druck umsetzen kann. Es dauerte einige Minuten, dann ließ sich sagen: Es läuft schon ganz gut. Steffen Weinhold markierte in der dritten Minute die 1:0-Führung. Auf der anderen Seite zeigten sich Torhüter Andreas Wolff sowie die Abwehr um Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler stark.
Anfangs leistete Montenegro noch Gegenwehr. Das Team hatte kurzfristig zwei namhafte Ausfälle zu beklagen: Torjäger Vuko Borozan vom Champions-League-Sieger Vardar Skopje fiel nach einem Verkehrsunfall ebenso aus wie Torwart Nebojsa Simić vom Bundesligisten MT Melsungen durch eine Trainingsverletzung. Bei bisher drei EM-Teilnahmen war Montenegro stets punktlos geblieben. Es sollte sich auch an diesem Samstagabend nicht ändern, denn ab der zwölften Minute waren nur noch die Deutschen am Drücker, zogen von 4:3 auf 13:3 davon, ehe Montenegro endlos lange zehn Minuten später den vierten Treffer erzielte. „Wir haben uns auch durch Nickeligkeiten des Gegners nicht aus dem Konzept bringen lassen”, resümierte Rechtsaußen Patrick Groetzki zufrieden.
Variantenreicher Angriff
Es dauerte allerdings fast sechs Zeigerumdrehungen in der zweiten Halbzeit, bis Deutschland sein Torekonto wirklich auf die besagten 19 Zähler aufstockte. Kapitän Uwe Gensheimer verwandelte dazu einen seiner insgesamt fünf erfolgreichen Siebenmeter. Julius Kühn brachte wenig später seine brutal-harten Würfe aus dem Rückraum im Tor unter, Jannik Kohlbacher traf mehrfach am Kreis – der deutsche Angriff war variantenreich. „Alle Spieler sind zum Einsatz gekommen. Und das wollte der Trainer ja auch bezwecken: dass wir nicht ausrechenbar, dass wir alle torgefährlich sind. So kann sich kein Gegner richtig auf uns einstellen“, sagte Rückraumspieler Paul Drux.
In der 45. Minute stand es 25:14, die Partie war jetzt entschieden. In der 50. Minute räumte Wolff, der eine Erfolgsquote von 46 Prozent aufweisen konnte, seinen Platz im Tor für Silvio Heinevetter. Auch eine Vorsichtsmaßnahme: „Er hatte morgens leichte Schmerzen im Fuß gespürt. Er sagte aber nach dem Spiel, dass es nicht so schlimm sei“, sagte Prokop.
Gensheimer beste Torschütze
Am Ende war Uwe Gensheimer mit neun Toren der erfolgreichste Torschütze der Deutschen, Paul Drux folgte mit fünf Treffern. Drux machte sich auch gleich Gedanken über die weitere Abendgestaltung: „Erst geht es jetzt zum Physio, dann ins Hotel zum Abendessen – und zum Abschluss werden wir wohl noch eine Runde Darts spielen.“ Im zweiten Vorrundenspiel wird Deutschland am Montag auf Slowenien treffen (18.15 Uhr/ARD), am Mittwoch geht es gegen Mazedonien (18.15 Uhr/ARD).