Wattenscheid. . Seit der Ära von Klaus Steilmann ist an der Lohrheide nichts mehr so, wie es einmal war. Der 2009 verstorbene Mode-Unternehmer war alles: Boss, Geldgeber, Vaterfigur. Ohne ihn lief nichts bei der SG Wattenscheid 09, die unter Klaus Steilmanns Regie von 1990 bis 1994 Bundesligist war und sogar zweimal den großen FC Bayern besiegte. Längst sind die 09er viertklassig, seit Jahren sind sie chronisch klamm, Ende August stand sogar der Insolvenzverwalter vor der Tür. Doch jetzt ist die Hoffnung zurückgekehrt: Eine neue Führungsriege übernimmt den Traditionsklub, in dieser Woche wurde ein sechsköpfiger neuer Aufsichtsrat gewählt. An dessen Spitze: der engagierte Oguzhan Can.
Seit der Ära von Klaus Steilmann ist an der Lohrheide nichts mehr so, wie es einmal war. Der 2009 verstorbene Mode-Unternehmer war alles: Boss, Geldgeber, Vaterfigur. Ohne ihn lief nichts bei der SG Wattenscheid 09, die unter Klaus Steilmanns Regie von 1990 bis 1994 Bundesligist war und sogar zweimal den großen FC Bayern besiegte. Längst sind die 09er viertklassig, seit Jahren sind sie chronisch klamm, Ende August stand sogar der Insolvenzverwalter vor der Tür. Doch jetzt ist die Hoffnung zurückgekehrt: Eine neue Führungsriege übernimmt den Traditionsklub, in dieser Woche wurde ein sechsköpfiger neuer Aufsichtsrat gewählt. An dessen Spitze: der engagierte Oguzhan Can.
Der Bochumer Immobilien-Unternehmer, Chef von 180 Mitarbeitern, ist voller Tatendrang. Das große Ziel des 44-Jährigen: Mannschaft und Trainer des Regionalligisten sollen sich in Zukunft rein auf das Sportliche konzentrieren. „Die Motivation in den letzten Monaten war nicht so gut, weil keine Führung da war. Das hat jetzt ein Ende. Trainer und Mannschaft sollen ihren Job machen, und wir machen unseren. Und das so gut, dass es mit der SG wieder aufwärts geht“, sagt Can.
Die neue Führung bringt frisches Geld mit, hinter den Kulissen ist wochenlang ganze Arbeit geleistet worden. „Diese Saison ist zu tausend Prozent durchfinanziert, die Insolvenz ist kein Thema mehr. Die Gehälter wurden bezahlt. Jetzt arbeiten wir daran, die SG für die Zukunft aufzustellen. Dieser Verein wird 109 Jahre alt — so ein traditionsreicher Klub darf nicht untergehen“, betont Oguzhan Can.
Das hört auch Hannes Bongartz gern. Der 66-Jährige, eine Wattenscheider Legende, war elf Jahre (von 1989 bis 1994 und von 1998 bis 2004) Trainer der SG 09 und führte sie einst in die Bundesliga. „Mir blutet das Herz, wenn ich das höre“, hatte er gesagt, als er im Sommer von der drohenden Insolvenz erfuhr. Nun sagt er: „Ich hoffe, dass der Verein jetzt endlich die Kurve kriegt. Das würde mein Herz beglücken.“
Jahrelang war Wattenscheid 09 dafür bekannt, dass es Verzug bei den Gehaltszahlungen gab. Umso höher ist die Arbeit von Trainer Farat Toku einzuordnen, der sich nicht beirren ließ. „Was Farat macht, ist einfach nur grandios. Ich bin mir sicher, dass es die SG ohne ihn in der Regionalliga nicht mehr geben würde“, meint Hannes Bongartz.
Vorgänger hinterlassen Schuldenberg
Aber jetzt ist ja Oguzhan Can da. Der designierte Aufsichtsratsvorsitzende verspricht: „Die Vorgänger haben uns einen Schuldenberg von 570 000 Euro hinterlassen – wir haben dieses Geld und wollen bis Ende November alle offenen Beträge überwiesen haben. Dann sind wir schuldenfrei.“