Essen. . Michael Welling (46) wusste, worauf er sich eingelassen hatte. „Um Funktionär bei RWE zu sein, muss man leicht sadomasochistisch veranlagt sein“, sagte er vor zwei Jahren dieser Zeitung.
Michael Welling (46) wusste, worauf er sich eingelassen hatte. „Um Funktionär bei RWE zu sein, muss man leicht sadomasochistisch veranlagt sein“, sagte er vor zwei Jahren dieser Zeitung.
Immerhin sieben Jahre lang hat er es als geschäftsführender Vorsitzender beim Essener Traditionsverein von der Hafenstraße ausgehalten. Nun neigt sich seine Amtszeit beim Fußball-Regionalligisten dem Ende zu. Welling hat den Aufsichtsrat des Viertligisten um die Auflösung seines bis 2020 laufenden Vertrages gebeten. Das bestätigte der Verein am Dienstag: Es sei „eine überraschende Nachricht“ gewesen und ein „sehr emotionaler Moment“, erklärte André Helf, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Rot-Weissen.
Nachfolger wird noch eingearbeitet
Welling hatte die RWE-Verantwortlichen bereits am 13. September über seinen Entschluss informiert. Seitdem arbeitet er mit dem Verein an einer Lösung. Aufgelöst wurde der Vertrag noch nicht. Aktueller Stand: Der RWE-Boss soll dem ehemaligen Bundesligisten noch bis zum Ende der laufenden Saison dabei behilflich sein, seinen Nachfolger einzuarbeiten. Dieser wurde bereits gefunden. In einer Woche soll der neue starke Mann offiziell an der Hafenstraße vorgestellt werden.
Der 46-jährige Welling hatte den Verein im Sommer 2010 in einer äußerst schwierigen Phase übernommen. RWE befand sich in der Insolvenz und musste in die fünfte Liga absteigen. Innerhalb eines Jahres gelang es dem ausgewiesenen Marketingexperten, den Verein zu konsolidieren und zurück in die Regionalliga zu führen, in der er jetzt schon seit sechs Jahren steckt. Für Welling gab es deshalb zuletzt Gegenwind aus dem Umfeld.