Dortmund. Der Publikumsliebling steigt am Freitag ins Training mit dem BVB ein und will sich beim neuen Trainer Peter Bosz für einen Platz in der Verteidigung qualifizieren.

  • Neven Subotic ist zurück beim BVB
  • Am Freitag steigt der Publikumsliebling ins Training mit dem BVB ein
  • Subotic will sich beim neuen Trainer Peter Bosz einen Stammplatz sichern

Man mag es sich kaum vorstellen, dass Neven Subotic erst 28 Jahre alt ist. Dafür kommt es den Fans des Bundesligisten Borussia Dortmund einfach zu lange, ach was: wie eine Ewigkeit vor, in der sie den hoch aufgeschossenen Schlaks für Schwarz-Gelb verteidigen sehen.

2009 kam Subotic gemeinsam mit Jürgen Klopp aus Mainz nach Dortmund und legte den Grundstein für eine unvergessliche Zeit mit zwei Meisterschaften. 258 Bundesligaspiele für den BVB und zwölf Einsätze für den 1. FC Köln später tritt der Publikumsliebling am Freitag seinen zwischenzeitig unterbrochenen Dienst in Dortmund an. Vor der Leistungsdiagnostik, zu der der neue Trainer Peter Bosz ruft, weiß der Serbe, worum es in den nächsten Wochen geht. „Diese Vorbereitung ist mit die wichtigste in meinem Leben“, sagt Subotic dem Kicker.

Das hört sich sehr bedeutungsschwer an für einen jungen Mann, der vor allem und zurecht für sein soziales Engagement in Afrika bei den Anhängern hoch angesehen ist. Doch Subotic steht beruflich an einem Scheideweg in seiner Karriere: Nach der Ausleihe nach Köln muss sich der Abwehrmann beim BVB neu beweisen – oder schlimmstenfalls nach einem neuen Verein umsehen. Doch daran denkt der Rückkehrer nicht: „Mein Ziel ist es, mich zunächst allein auf den Fußball und die Borussia zu konzentrieren. Es gibt in diesem Sommer eine neue Situation für mich beim BVB: In Peter Bosz ist ein neuer Trainer da, den ich erst einmal kennenlernen muss – und der muss mich kennenlernen. Ich weiß noch nicht, wie groß meine Chancen bei ihm sein werden. Ich möchte vom ersten Tag an bestmöglichen Eindruck bei ihm hinterlassen.“

Subotic steht bis 2018 unter Vertrag beim BVB

Noch eine Saison, also bis 2018, steht Subotic beim BVB unter Vertrag, in der laufenden Transferperiode wurde er als sicherer Kandidat für einen Arbeitsplatzwechsel betrachtet. Die richtige Alternative war offenbar allerdings nicht dabei. „Fest steht: für Geld werde ich nicht wechseln. Natürlich hätten beispielsweise die USA aus privater Sicht ihren Reiz. Meine Familie wohnt dort. Es wäre schön, sie häufiger zu sehen. Aber ich brauche eine sportliche Herausforderung. Das ist der entscheidende Punkt.“

Ob er also am 31. August doch wieder seinen Spind in Dortmund räumen muss, weiß Subotic noch nicht: „Meine Mutter fragt mich natürlich auch jedes Mal, wenn wir telefonieren, wie es für mich weitergeht. Meine ehrliche Antwort ist immer dieselbe: Ich weiß es nicht. Ich wechsle nicht jeden Sommer den Verein.“

Obwohl ihm bewusst ist, dass es schwer werden wird, sich den Platz gegen diejenigen zurückzuholen, die ihm den Rang abgelaufen haben, scheut er nicht den Konkurrenzkampf: „Es wäre uninteressant für mich, wenn ich keine Konkurrenz hätte. Ich habe mich noch nie vor Herausforderungen gescheut. Damit werde ich auch nie anfangen. Ich will mich verbessern. Ich bin doch jetzt im besten Alter.“ Erfahrung und der körperliche Zustand sprächen für ihn, sagt Subotic: „Meine Konkurrenten und ich sind alle auf einem ähnlichen Niveau, am Ende werden Kleinigkeiten entscheiden: Wer gewinnt die meisten Zweikämpfe? Wer macht die wenigsten Fehler?“

Dazu habe er sich mit Extraschichten und einem Ernährungsberater vorbereitet, um es nicht den Stürmern der Liga aufnehmen zu können. Um robuster zu werden, gönne er sich abends auch schon mal ein Stückchen Nussschokolade. Schokolade beruhigt die Nerven – es muss also nicht die schlechteste Voraussetzung sein, um in die wichtigste Vorbereitung der Karriere zu starten. (ab)