Paris. . Auch am Tag nach ihrem spektakulären 4:6, 6:4, 6:3-Sieg gegen die Rumänin Simona Halep wunderte sich die Tennis-Welt über den Auftritt von Jelena Ostapenko. Staunte, schwärmte, feierte nach einem Finale, das auf keiner Rechnung gestanden hatte vor Beginn des Turniers. Aber wenn nicht alle Erkenntnisse dieser Internationalen Tennismeisterschaft von Frankreich in die falsche Richtung führen, dann wird dieses temperamentvolle Fräulein aus Lettland in nicht allzu ferner Zukunft öfter mit einem silbernen Pokal auf einem Podium stehen. Der Anfang war jedenfalls überaus eindrucksvoll.
Auch am Tag nach ihrem spektakulären 4:6, 6:4, 6:3-Sieg gegen die Rumänin Simona Halep wunderte sich die Tennis-Welt über den Auftritt von Jelena Ostapenko. Staunte, schwärmte, feierte nach einem Finale, das auf keiner Rechnung gestanden hatte vor Beginn des Turniers. Aber wenn nicht alle Erkenntnisse dieser Internationalen Tennismeisterschaft von Frankreich in die falsche Richtung führen, dann wird dieses temperamentvolle Fräulein aus Lettland in nicht allzu ferner Zukunft öfter mit einem silbernen Pokal auf einem Podium stehen. Der Anfang war jedenfalls überaus eindrucksvoll.
Mit Leidenschaft und Risiko
Das Tennis dieser Tage ist schon länger auf der Suche nach einer jungen Frau, die Serena Williams dereinst beerben kann – mit allem, was dazu gehört. Angelique Kerber, die trotz ihres Erstrunden-Aus auch am Montag noch die Nummer eins der Weltrangliste sein wird, scheint die Konstanz dazu zu fehlen. Jelena Ostapenko, die vor ein paar Tagen in Paris ihren 20. Geburtstag gefeiert hatte, schrieb ihren Namen als Bewerbung in den Sand des Courts Philippe Chatrier. Obwohl: Wenn man es genau nimmt, dann schrieb sie nicht, sondern rammte an allen vier Ecken des Platzes Leuchtfeuer in den roten Sand.
Faszinierend, mit welcher Leidenschaft und Bereitschaft zum Risiko sie auch im ersten großen Finale ihrer Karriere spielte. Und das selbst in einer Phase, in der es so aussah, als sei Simona Halep auf dem Weg zum Sieg. Die Rumänien hatte zu diesem Zeitpunkt den ersten Satz gewonnen, führte im zweiten 3:0 und hatte Breakbälle. Doch in diesen Momenten zitterte ihr Arm, sie ließ Ostapenko zurückkommen – der frechen Lettin reicht man offensichtlich besser nicht den kleinen Finger.
Ostapenkos Spiel kennt nur eine Dimension. Sie knallt die Bälle aus allen Lagen und Positionen mit unfassbarer Geschwindigkeit über das Netz. Messungen während der French Open hatten ergeben, dass sie die Vorhand härter schlägt als die Nummer eins der Männer, Andy Murray. Und: Sie schlug mehr Asse als der Kollege Rafael Nadal, mehr Vorhandwinner und mehr Rückhandwinner als der Spanier – zumindest bis zum Beginn des Herren-Endspiels.
Simona Halep hatte all dem nichts entgegen zu setzen. Immerhin blieb sie eine faire Verliererin und sagte zu Ostapenko: „Was du geleistet hast, ist einfach erstaunlich. Genieß’ es wie ein Kind.“