Dortmund. . Die Formulierung, die er selbst wählte, war putzig und passt so gar nicht zur Tragik, die nun erwiesenermaßen dahintersteckt. „Ein bisschen Kreuzband“, eigendiagnostizierte Marco Reus medizinisch zweifelhaft nach dem 2:1-Triumph von Borussia Dortmund im DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt.

Die Formulierung, die er selbst wählte, war putzig und passt so gar nicht zur Tragik, die nun erwiesenermaßen dahintersteckt. „Ein bisschen Kreuzband“, eigendiagnostizierte Marco Reus medizinisch zweifelhaft nach dem 2:1-Triumph von Borussia Dortmund im DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt.

Doch den ersten großen Titel seiner Karriere bezahlte der Nationalspieler teuer. Wie der Verein jetzt mitteilte, zog sich der in wenigen Tagen 28-Jährige einen Teilriss des hinteren Kreuzbandes im rechten Knie zu und fällt monatelang aus. Weitere Untersuchungen sollen in den kommenden Tagen Aufschluss über die exakte Schwere der Verletzung und mögliche Therapie-Wege geben.

Die WM 2018 bleibt das Fernziel

Klar ist: Wieder ist der BVB-Star schwer verletzt, wieder wird es lang dauern, bis er zurückkehrt, wieder bricht das diabolische Schicksal in schallendes Gelächter aus, weil Reus gerade aller körperlichen Sorgen ledig schien.

Vehement hatte Reus zuletzt darum gerungen, nicht mit der Nationalmannschaft zum sportlich bedeutungslosen Konföderationenpokal (Confed-Cup) nach Russland reisen zu müssen. Sein Argument: Endlich sei er mal verletzungsfrei und könne im Sommer ordentlich urlauben, um dann die gesamte Vorbereitung auf die Saison starten zu können, die im Sommer 2018 mit der WM in Russland endet. Sie ist Reus’ Fernziel, seine große Sehnsucht, seit er 2014 mit ansehen musste, wie die Kollegen den bedeutendsten Pokal des Weltfußballs gewannen, den auch er in den Händen gehalten hätte, wenn er nicht im finalen Testspiel von der Passagierliste gegrätscht worden wäre. Sprunggelenk kaputt. Die EM 2016 in Frankreich? Verpasst wegen einer Schambeinentzündung. In den zurückliegenden zwölf Monaten häufte er eine Fehlzeit von 240 Tagen an.

Nun also ist es das Kreuzband seines maladen Körpers. Nicht ein bisschen, sondern viel Kreuzband. Aber noch mehr leidet er an einem: zu wenig Glück.