. . In der sportlichen Führungsetage des DFB geht es zurzeit wie auf einem Basar zu. Dabei wird nicht um Schmuck, Tücher oder irgendeinen Krimskram gefeilscht. Es geht um Deutschlands wertvollste Fußballer und den ungeliebten Confed-Cup, der zwischen dem 17. Juni und 2. Juli in Russland stattfindet.

In der sportlichen Führungsetage des DFB geht es zurzeit wie auf einem Basar zu. Dabei wird nicht um Schmuck, Tücher oder irgendeinen Krimskram gefeilscht. Es geht um Deutschlands wertvollste Fußballer und den ungeliebten Confed-Cup, der zwischen dem 17. Juni und 2. Juli in Russland stattfindet.

Dabei geht es um eine Frage, die Bundestrainer Joachim Löw und Manager Oliver Bierhoff – gelinde gesagt – irritiert: Wer will überhaupt mitfahren zur WM-Generalprobe?

Da ist der Fall Marco Reus. Dortmunds 27-jähriger Offensiv-Star würde gerne eine Pause machen. „Ich werde sicher noch einmal mit dem Bundestrainer sprechen und abwägen, was für mich das Beste ist. Aber ich hatte in den letzten zwei Jahren keinen Urlaub, weil ich immer mit Reha beschäftigt war“, erklärte er zuletzt. Das ist aus Sicht des Spielers vielleicht sogar verständlich.

Reus, der in seiner Karriere bislang auf 29 Länderspiele kommt, verpasste die EM 2016 und die WM 2014, weil er sich zuvor zweimal tragischerweise verletzt hatte.

In der sportlichen Leitung des DFB ist man dennoch verärgert. Man fragt sich: Ist es keine Auszeichnung mehr, für den amtierenden Weltmeister aufzulaufen?

DFB-Manager Bierhoff sagte gestern dieser Zeitung: „Ich erwarte schon, dass es für jeden Spieler immer etwas Besonderes ist, in die Nationalmannschaft berufen zu werden.“ Das gilt natürlich auch und besonders für Reus. Der Bundestrainer hat nämlich große Pläne mit dem BVB-Star.

Reus soll das mit vielen jungen Perspektivspielern aufgepeppte Team anführen. Reus soll der Leader sein und zeigen, dass er auch die nötige Härte hat, ein ganzes Turnier durchzustehen. Weil der Bundestrainer auf seine Stützen Mesut Özil, Mats Hummels, Jerome Boateng, Sami Khedira, Thomas Müller, den verletzten Manuel Neuer und den zuletzt überragenden Toni Kroos in Russland verzichtet, soll Reus mit seinen unbestrittenen Qualitäten in die Rolle des Anführers schlüpfen.

Löw, der am 17. Mai in Frankfurt den Confed-Kader benennt, ist nach Informationen dieser Zeitung fest entschlossen, auf diese Qualitäten nicht zu verzichten.