Dortmund. . Nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus des BVB leidet Torhüter Bürki unter den Folgen. Immer wieder tauchten die Bilder vor seinen Augen auf.
- Nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus des BVB leidet Torhüter Bürki unter den Folgen
- Immer wieder tauchten die Bilder vor seinen Augen auf
- Das erzählte er in einem Interview
Borussia Dortmunds Torhüter Roman Bürki spürt die Nachwirkungen des Anschlags noch jede Nacht. "Ich habe immer noch Probleme, schlafen zu können. Im Unterbewusstsein zucke ich zusammen und schrecke dann auf. Das Schlimmste ist, dass ich keine Nacht durchschlafen kann", sagte der BVB-Keeper der Schweizer Tageszeitung "Der Bund". Bürki berichtet auch von anderen Symptomen. "Wenn man vergisst zu essen, oder wenn man alles gleich wieder sieht, sobald man die Augen geschlossen hat."
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Schlimm sei vor allem gewesen, am Tag danach wieder spielen zu müssen. "Ich konnte mich gar nicht darauf konzentrieren. Ich nahm auf dem Platz alles immer etwas später wahr - als hätte ich einen Schleier vor den Augen. Nach dem Spiel kamen die Emotionen richtig raus. Da gab es Tränen bei jedem Spieler", berichtete der Schweizer Nationaltorhüter.
"Das war doch kein Zeichen, das war nur ein Ignorieren der Tatsachen"
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Bürki kritisierte auch die Entscheidung, so schnell wieder spielen zu müssen. "Wenn ich dann am nächsten Tag von irgendeinem Sprecher der Uefa oder Fifa eine Aussage höre, das Spiel wäre abgesagt worden, wenn jemand ums Leben gekommen wäre. Also, das ist doch die größte Frechheit die es gibt". Als Zeichen gegen den Terrorismus habe er das nicht empfunden, sofort wieder zu spielen. "Das war doch kein Zeichen, das war nur ein Ignorieren der Tatsachen."
Es bleibe die Frage: "Warum? Warum ist das passiert? Wieso wir? Auf einmal bin ich ein Ziel, sind wir alle ein Ziel. Das macht es so schlimm", befand Bürki. Was jetzt helfe, sei wieder der Fußball. "Wegen dieses Vorfalls bin ich froh, dass ich etwas habe, auf das ich mich fokussieren muss. Es ist sehr wichtig, dass ich abgelenkt bin und versuche, nicht zu sehr darüber nachzudenken, was passiert ist". (dpa)