St. Moritz. . Schon das Zuschauen tat weh: Mit gequältem Blick und schweren Schrittes schleppte sich Felix Neureuther aus dem Zielhang. Gestützt auf seine beiden Skistöcke. Das Bild des Jammers hatte folgenden Grund: „Im Sprung ist es mir in den Rücken geschossen.“

Schon das Zuschauen tat weh: Mit gequältem Blick und schweren Schrittes schleppte sich Felix Neureuther aus dem Zielhang. Gestützt auf seine beiden Skistöcke. Das Bild des Jammers hatte folgenden Grund: „Im Sprung ist es mir in den Rücken geschossen.“

Verletzt beim ersten Einsatz

Sehnlichst hatte die deutsche Mannschaft ihren besten Skifahrer bei dieser Weltmeisterschaft erwartet. Der Spezialist für die technischen Disziplinen Slalom und Riesenslalom sollte die Wende zum Guten herbeiführen. Und jetzt das. Gleich im ersten Einsatz verletzt, in Runde eins des Teamwettbewerbs von St. Moritz kläglich an der Slowakei gescheitert und von dem Ziel, insgesamt drei Medaillen für Deutschland herauszufahren, am neunten Tag der WM genauso weit entfernt wie am ersten Tag.

Wieder der Rücken. Schon seit Jahren tritt er immer wieder als Schwachpunkt im Körper des 32-jährigen Garmisch-Partenkircheners in Erscheinung. Nun beginnt für die größte Medaillenhoffnung ein Wettlauf mit der Zeit. „Ich will schnellstmöglich fit werden. Ob das bis Freitag möglich ist, lässt sich aber noch nicht sagen“, sagt Felix Neureuther. Für Freitag ist sein erster Einzelstart vorgesehen, der Riesenslalom (9.45 Uhr/ARD und Eurosport). Den wettkampffreien Mittwoch wird er wohl mit Physiotherapeuten verbringen.

Dabei war Neureuther so gutgelaunt in Graubünden angekommen. Gerade erst hatte er eine kleinere Knieverletzung auskuriert. Neureuther scherzte im Gespräch mit dieser Zeitung über den Nobelskiort St. Moritz: „Ich war noch nicht so oft hier, wir Skifahrer sind arme Schlucker. Aber es ist ein Traum.“ Das war, bevor er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Rücken fasste.

Es war insgesamt ein bitterer Tag für den DSV. So sehr hatten die Deutschen auf einen Platz unter den besten Drei gehofft. „Am liebsten würde ich etwas kaputt hauen“, schimpfte Alpin-Chef Wolfgang Maier nach dem 1:3 im Vergleich mit der Slowakei. Der Teamwettbewerb ist eine noch junge Disziplin. Es treten in jeder Runde zwei Frauen und zwei Männer gegen die Vertreter eines anderen Landes in einem Parallel-Slalom an. Gold ging an Frankreich, Silber an die Slowakei, Bronze an Schweden.

Nächste Chance gehört Rebensburg

Ob Neureuthers weitere WM-Starts gefährdet sind, ist noch nicht klar. Die nächste Chance, eine Medaille zu erreichen, gehört unabhängig von seinem Heilungsprozess Viktoria Rebensburg im Riesenslalom (Donnerstag, 9.45 Uhr/ARD und Eurosport), ihrer Paradedisziplin. Eigentlich.