Frankfurt. . Reinhard Rauball hat am Dienstag bisweilen erstaunt auf das alte Bildmaterial geblickt, das im Palais Frankfurt vor der versammelten Prominenz des deutschen Profifußballs für Erheiterung sorgte. Kommt ja nicht so oft, dass der Vorsitzende des Ligaverbandes und Präsident von Borussia Dortmund mit ollen Kamellen konfrontiert wird, die zum Schmunzeln animieren. Unterhaltungskünstler Arnd Zeigler hatte zusammengestellt, was der Mann in jungen Funktionärstagen beim Joggen von sich gab oder was im Brief eines jungen BVB-Fans aus dem Allgäu stand, der sein Taschengeld von 25 Mark für die in den 80er-Jahren vom Konkurs bedrohten Westfalen spendete.

Reinhard Rauball hat am Dienstag bisweilen erstaunt auf das alte Bildmaterial geblickt, das im Palais Frankfurt vor der versammelten Prominenz des deutschen Profifußballs für Erheiterung sorgte. Kommt ja nicht so oft, dass der Vorsitzende des Ligaverbandes und Präsident von Borussia Dortmund mit ollen Kamellen konfrontiert wird, die zum Schmunzeln animieren. Unterhaltungskünstler Arnd Zeigler hatte zusammengestellt, was der Mann in jungen Funktionärstagen beim Joggen von sich gab oder was im Brief eines jungen BVB-Fans aus dem Allgäu stand, der sein Taschengeld von 25 Mark für die in den 80er-Jahren vom Konkurs bedrohten Westfalen spendete.

Dass Rauball diesen Anhänger voller Demut nachträglich zu einem Heimspiel der Schwarz-Gelben einlud, brachte dem 70-Jährigen nun einigen Beifall ein. Ansonsten musste der Liga-Präsident beim Neujahrsempfang der Deutschen Fußball-Liga (DFL) die Bühne erstmals nicht für eine Grundsatzrede nutzen. Denn zu diesem Zeitpunkt waren bereits mahnende Worte genug erklungen, die diesmal allein von Christian Seifert kamen. Der Vorsitzende der Geschäftsführung nutzte seine erste Botschaft des Jahres nicht nur, um die Strahlkraft der ersten und zweiten Liga hierzulande zu betonen, sondern auch, um eine Warnung auszusprechen. Vor allem Fifa und Uefa sind zu seiner Zielscheibe geworden, weil sie sich in immer „neue Dimensionen“ ausdehnen.

„Es fehlt ein Masterplan“

Wegen der gerade beschlossenen Ausweitung der WM auf 48 Teilnehmer und der Schaffung der Nations League bestehen für Seifert „berechtigterweise große Fragezeichen, ob damit das Interesse steigt – die sportliche Qualität sinkt“. Der 47-Jährige klagte unverblümt: „Das Interesse der großen Fußball-Ligen wird nicht mehr ernst genommen.“ Es sei „komplett unlogisch, dass eine Quasi-Konkurrenz geschaffen wird“.

Nach seinem Dafürhalten würden die Spieler erst über die Bundesliga gefördert – und so groß gemacht, dass sie über die Nationalmannschaft zu Magneten fürs Publikum taugen. „Was derzeit völlig fehlt, ist ein Masterplan, wie sich der internationale Fußball entwickeln soll.“ Es dürfe keinen „offenen Machtkampf“ geben: „Oder sollen Gerichte entscheiden, wer wo spielt?“

Auch der im DFB-Präsidium sitzende Nationalelf-Manager Oliver Bierhoff positionierte sich abermals gegen die WM-Ausweitung: „Man ist im Fußball an der Stelle, dass man das Gefühl hat, es geht nur noch um mehr, ums Rausquetschen.“