Sigulda/Winterberg. . Dieses Weltcup-Rennen war für den Doppelsitzer aus dem Sauerland schnell beendet: In Sigulda stürzten Robin Geueke und David Gamm nicht nur im Rennen.
Die Schulter schmerzte zwar wieder mehr und irgendwie brannte die Haut an seinem linken Oberschenkel auch etwas. Doch beides nahm Robin Geueke erst einige Minuten später so richtig wahr. Mit rund 100 km/h waren er und David Gamm durch den Eiskanal im lettischen Sigulda gerast, als sie für einen Wimpernschlag die Kontrolle über ihren Schlitten verloren hatten. „Und uns fehlt hier einfach die Erfahrung, um schnell genug auf Fehler reagieren zu können“, sagte Geueke später. Das Sportgerät kippte nach 28 Sekunden im ersten Lauf auf die Seite. Geueke/Gamm versuchten nur noch, Schlimmeres zu verhindern - und rutschten durch die Bahn.
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Als sie zum Stillstand kamen, schlug der 24-jährige Geueke mit der rechten Faust wütend auf die Kante des Eiskanals, während der 21-jährige Gamm seinen Frust laut herausschrie. Nach einer bislang bärenstarken Saison im Rennrodel-Weltcup musste das Sauerland-Doppel in Sigulda einen Dämpfer hinnehmen. Ausgerechnet bei der Generalprobe für die Rennrodel-Weltmeisterschaft in Innsbruck-Igls (27. bis 29. Januar) stürzten die Athleten des BSC Winterberg und kamen nicht in die Wertung.
„Das waren heute ganz andere Bedingungen als im Training“, erklärte sogar Toni Eggert, der mit Sascha Benecken den bereits sechsten Weltcup-Sieg in dieser Saison feierte. „Selbst die Lokalmatadore Sics/Sics sind gestürzt. Da schlägt das Herz am Start schon schneller“, ergänzte er.
Schulter seit Wochen lädiert
Bei Geueke/Gamm schlug es aus einem Grund noch schneller als bei den Führenden im Gesamtweltcup, Eggert/Benecken. Bereits im Training war der Doppelsitzer aus dem Sauerland in Sigulda gestürzt. „Es war eine extrem schwierige Woche. Wir haben nie richtig in den Rhythmus der Bahn gefunden“, sagte Geueke. Weil der Lack des Schlittens beim Sturz im Rennen zwar etwas litt, den beiden Athleten aber außer ein paar Schrammen und etwas stärkeren Schmerzen in Geuekes ohnehin seit Wochen lädierter Schulter nichts Schlimmeres passierte, hakte Geueke den insgesamt erst dritten Weltcup-Start in Lettland schnell ab.
„Es waren auch wieder gute Stellen dabei“, sagte er, „wir schauen jetzt nur noch auf die WM und konzentrieren uns auf Igls.“ Denn als weiterhin Drittplatzierte im Gesamtweltcup hinter Eggert/Benecken und Tobias Wendl/Tobias Arlt, die sich in Sigulda auf Grund eines gerissenen Startriemens im zweiten Lauf mit Rang zehn begnügen mussten, gehen die Sauerländer – WM-Vierte im vergangenen Jahr – als Medaillenkandidaten in die Titelkämpfe.
Geisenberger siegt bei den Damen
Bei den Damen feierten die Deutschen einen Doppelsieg in Sigulda. Natalie Geisenberger siegte vor Tatjana Hüfner und der Russin Tatjana Ivanova. Die Herren um Felix Loch fahren ihr Weltcup-Rennen am Sonntag bereits an 8.20 Uhr.