Oberhof. . Als hätte es Gerald Hönig geahnt: Die Maren, sagte er am Mittwoch nachdenklich, wäre mal an der Reihe mit einem richtig guten Wettkampf. Weil die Ergebnisse in der bisherigen Saison ihre Trainingsleistungen nicht annähernd widergespiegelt hätten. Der 20. Rang im Sprint von Oestersund war noch das Beste – kein zufriedenstellendes Resultat für eine, die im letzten Winter die Weltspitze gehörig durcheinander gewirbelt hatte.

Als hätte es Gerald Hönig geahnt: Die Maren, sagte er am Mittwoch nachdenklich, wäre mal an der Reihe mit einem richtig guten Wettkampf. Weil die Ergebnisse in der bisherigen Saison ihre Trainingsleistungen nicht annähernd widergespiegelt hätten. Der 20. Rang im Sprint von Oestersund war noch das Beste – kein zufriedenstellendes Resultat für eine, die im letzten Winter die Weltspitze gehörig durcheinander gewirbelt hatte.

Gut 48 Stunden später ballte Maren Hammerschmidt unter dem tosenden Jubel der 13 800 Zuschauer die Faust und schrie ihre Erleichterung heraus. Beim Weltcup-Sprint in Oberhof war der Sauerländerin der ersehnte Befreiungsschlag gelungen. Basierend auf der fehlerlosen Darbietung am Schießstand bewältigte sie bei ihrer Premiere am Rennsteig die „enorm anspruchsvolle Strecke zwischen Birxstieg und Henkel-Schleife“ – und landete als beste deutsche Biathletin auf dem fünften Platz.

Den Sieg holte sich die als Erste ins Rennen gegangene Tschechin Gabriela Koukalova vor der schnellen Finnin Kaisa Mäkäräinen und Marie Dorin-Habert aus Frankreich. Dass sie den Sprung auf das Podest um nur zwölf Sekunden verpasste, störte Hammerschmidt nicht. Sie genoss es sichtlich, über ein Rennen sprechen zu dürfen, mit dem sie endlich einmal glücklich war.

Die Unbekümmertheit fehlte

Die Wochen vor Weihnachten seien nicht einfach gewesen. Nach dem furiosen Einstieg im Vorjahr mit zwei zweiten Plätzen und einem dritten Rang wollte es in der zweiten Saion nicht klappen. „Ihr hat die Unbekümmertheit gefehlt, die sie im ersten Jahr ausgezeichnet hatte“, sagte Trainer Hönig und empfand, „dass es Maren oft zu sehr erzwingen wollte“. Auch im Biathlon erweist sich das zweite Jahr nicht selten als ein schwieriges. Weil mit den Auftakterfolgen die Erwartungshaltung im Umfeld steigt, jedoch vor allem der eigene Anspruch ein höherer ist. Bleiben dann die Erfolge aus, setzt der Kopf ein – und über allem steht die Frage: Warum passt es nicht?

„Das war wie eine Teufelsspirale“, bekannte die 27-Jährige im Anschluss an das gestrige Rennen. Da kam ihr die Pause über Weihnachten und Neujahr gerade recht. Zurück auf null und fokussiert arbeiten war das Motto: „Ich wusste, was auf dem Spiel steht“, sagte sie und meinte damit die drohende Zuschauerrolle bei der WM in Hochfilzen (9. bis 19. Februar). Diese Gefahr ist seit gestern gebannt.