Essen. Bis Ende Januar läuft die Transferperiode der Bundesliga. Einige Fußballer suchen einen Verein. Es sind auch einige Ex-Schalker ohne Vertrag.

  • Bis Ende Januar läuft die Transferperiode der Bundesliga. Einige Fußballer suchen einen Verein
  • Es sind auch einige Ex-Schalker ohne Vertrag

Am Dienstag wurde Kevin Kuranyi in eigener Sache aktiv. Die Schweizer Boulevardzeitung Blick hatte den früheren Schalker Stürmer mit dem Schweizer Zweitligisten FC Schaffhausen in Verbindung gebracht. „Und warum sagt mir das keiner? Ich sollte das doch auch wissen“, twitterte der Ex-Nationalspieler und legte später unmissverständlich nach: „Es stimmt nicht, dass ich dahin wechsle.“

Richtig ist, dass der 34-Jährige derzeit auf Vereinssuche ist – er ist der wohl prominentester Spieler, der in der vergangenen Saison noch in der Bundesliga kickte und jetzt keinen Job hat. Insgesamt sind es sieben Profis, die seit Sommer eine Anstellung suchen, darunter der Ex-Nationalspieler Piotr Trochowski.

Und bald könnte ein weiterer hinzukommen: Der Hamburger SV hat Innenverteidiger Emir Spahic freigestellt und ihm einen Auflösungsvertrag angeboten (siehe Meldung rechts). „Wir haben hier in den vergangenen Wochen einen Veränderungsprozess innerhalb des Kaders angeschoben“, erklärte Trainer Markus Gisdol. „Dieser Prozess beinhaltet nun, dass wir künftig ohne Emir Spahic planen und es demzufolge für das Beste halten, wenn die Wege von Verein und Spieler sich trennen.“ Wollte Spahic in Europa einen Klub finden, hätte er bis zum 31. Januar Zeit – dann schließen die Transferfenster.

Ex-Schalker Farfan hat noch keinen Vertrag

Auch außerhalb Deutschlands sind prominente Akteure derzeit auf Vereinssuche: Jefferson Farfan, einst Rechtsaußen auf Schalke, zuletzt in Katar aktiv. Thiago Neves, früher beim Hamburger SV, zuletzt ebenfalls in Katar. Die Stürmer Emmanuel Adebayor, Dimitar Berbatov und Didier Drogba. Innenverteidiger Lucio, früher für Bayer Leverkusen und Bayern München aktiv, zudem Weltmeister von 2002. Und der frühere Schalker Hamit Altintop, dessen Vertrag bei Galatasaray Istanbul am Dienstagnachmittag aufgelöst wurde.

Große Namen allesamt – allerdings auch deutlich über 30 und schon lange über ihrem Zenit. Sie stehen sinnbildlich für die Schwierigkeiten des Winter-Transferfensters: Wer jetzt Spieler sucht, muss entweder mit jenen Vorlieb nehmen, die schon im Sommer niemand wollte – oder richtig tief in die Tasche greifen.

So wie Paris Saint-Germain: Der französische Meister überwies angeblich 45 Millionen Euro an den VfL Wolfsburg, um Nationalspieler Julian Draxler unter Vertrag nehmen zu können. Es war nicht nicht einmal die größte Summe, die in diesem Winter bislang für einen Spieler gezahlt wurde: Oscar, 25-jähriger brasilianischer Nationalspieler, wechselte für 60 Millionen – in die chinesische Super League. Überhaupt die Chinesen: Schon im vergangenen Winter überschwemmten sie den Markt mit Geld, investierten rund 345 Millionen Euro in Spieler.

Nicht einmal die schwerreiche Premier League konnte da mithalten, die englischen Vereine gaben rund 250 Millionen aus. Und die Bundesliga? Begnügte sich mit knapp 45 Millionen. Auch aktuell liegen die chinesischen Klubs mit Ausgaben von etwa 100 Millionen Euro deutlich vorne, die deutschen Erstligisten haben für rund 25 Millionen Euro eingekauft – etwa 15 Millionen davon investierte Wolfsburg in zwei neue Spieler.

Schnäppchen gibt es kaum

Die Summen zeigen: Schnäppchen sind im Winter kaum zu machen. Es sei denn, ein Spieler hat nur noch ein halbes Jahr Vertragslaufzeit: dann ist es die letzte Gelegenheit, noch etwas Geld mit dem Spieler zu verdienen – im Sommer wäre er ablösefrei.

Thema ist dies derzeit auch beim FC Schalke 04: Eric Maxim Choupo-Moting, Sead Kolasinac, Klaas-Jan Huntelaar und Dennis Aogo haben Verträge, die im kommenden Sommer auslaufen.

Doch es sind nicht die einzig interessanten Namen, die Stand jetzt nur noch sechs Monate gebunden sind: Arjen Robben und Xabi Alonso sind darunter, Daniel Caligiuri, Salomon Kalou – und Weltmeister Per Mertesacker. Alles Spieler. die normalerweise mehrere Millionen kosten würden.